Ami-Gegner denkt an Boykott
Alinghi Red Bull segelt jetzt in Saudi-Arabien

Der America's Cup 2024 findet in Spanien statt. Aber nicht nur: Eine von drei Vorregatten wurde nach Saudi-Arabien vergeben. Nicht alle Teams sind begeistert.
Publiziert: 11.11.2023 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2023 um 19:16 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Eben erst haben die Segler von Alinghi Red Bull Racing ihre neue Teambasis mitten im Hafen von Barcelona in Betrieb genommen. Natürlich, um sich möglichst gut auf das Comeback am America’s Cup 2024 vor Barcelona vorzubereiten.

Doch jetzt sind die Genfer plötzlich in Saudi-Arabien und segeln im Roten Meer vor der Stadt Dschidda. Was ist da los? Die Schweizer üben im Nahen Osten für die zweite Vorregatta im America’s Cup, die Ende November in Dschidda stattfinden wird. Die Saudis mischen nun auch in der Formel 1 des Segelsports mit. Bevor der America’s Cup 2024 nach Barcelona vergeben wurde, kam auch Dschidda als Austragungsort in Frage.

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Neuseeländer wählten Dschidda als Wettkampfort aus

Dazu muss man wissen: Die Regeln des ältesten Sport-Wettbewerbs der Welt besagen, dass jeweils der Titelverteidiger den nächsten Austragungsort bestimmt. Als Sieger 2021 verhandelte also das Team Neuseeland mit den interessierten Städten. Gleich den ganzen America’s Cup ins umstrittene Saudi-Arabien zu vergeben, wagten die Neuseeländer nicht. Doch nun gastieren die Teams für die zweite von drei Vorregattas eben doch erstmals in der America’s-Cup-Geschichte in Asien. 

Das Boot von Alinghi Red Bull Racing vor der Skyline von Dschidda: Die Schweizer bereiten sich auf die America's-Cup-Vorregatta in Saudi-Arabien vor.
Foto: Red Bull
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Der Neuseeländer Grant Dalton ist OK-Boss und verteidigt in neuseeländischen Medien den Gang nach Dschidda: «Ich rechne nicht mit grossem Protest. Oft kommt die Kritik von Personen, die noch nie vor Ort waren. Ich war bereits dort und habe gesehen, dass dies ein grossartiger Ort für den Segelsport ist.»

Teilnahme vom US-Team ist noch nicht definitiv

Allerdings gibts auch unter den sechs America’s-Cup-Teams Vorbehalte. Das amerikanische Syndikat American Magic wollte zunächst die Teilnahme boykottieren, weil die USA ihre Staatsbürger vor Reisen nach Saudi-Arabien warnt. Auch um Alinghi Red Bull Racing gab es Gerüchte, dass man nicht sehr begeistert vom Ausflug ans Rote Meer ist.

Doch die Teilnahme an den Vorregatten ist obligatorisch. Es wird damit gerechnet, dass American Magic – zudem Sieger der ersten Vorregatta im spanischen Vilanova – auch noch anreisen wird. 

Und Alinghi? Die Genfer sind nun bereits als erstes Team in Dschidda gelandet und trainieren auf den beiden AC40-Booten, mit denen die Vorregatta bestritten wird. Der saudische Sportminister Prinz Abdulaziz bin Turki Al Saud verfolgte bereits ein Training auf dem Begleitboot. Und – Politik hin oder her, die Windbedingungen im Roten Meer sind bisher ausgezeichnet für die pfeilschnellen Rennbote.

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