Darts-Superstar van Gerwen greift Gegner an
«Es gab nicht viele ehrliche Spieler»

Im letzten Jahr musste Darts-Superstar Michael van Gerwen (33) wegen einer Corona-Infektion die Segel streichen. Der Holländer wirft jedoch anderen Spielern vor, den Verantwortlichen ein positives Resultat verschwiegen zu haben.
Publiziert: 28.12.2022 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2022 um 14:56 Uhr
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Cédric HeebRedaktor Sport

Das Gros des Favoritenfelds an der diesjährigen Darts-WM gibt sich bisher keine Blösse. Von den verbliebenen 32 Spielern zu Beginn der dritten Runde sind 29 Gesetzte mit dabei. Es ist der beste Wert seit 2006, als erstmals die besten 32 der Weltrangliste automatisch für die zweite Runde qualifiziert waren.

Am Dienstagabend erwischt es dann in der dritten Runde mit Weltmeister Peter Wright aber einen ganz grossen Namen (siehe Box).

Wright draussen

Überraschung im Alexandra Palace: Weltmeister Peter Wright ist bei der Darts-WM in London früh gescheitert. Der zweifache Titelträger aus Schottland verlor sein Drittrundenmatch gegen den Belgier Kim Huybrechts nach enttäuschender Leistung am Dienstag mit 1:4.

Der 52-jährige Wright fand von Beginn an nicht in die Partie, wechselte sogar während des Spiels die Darts. Huybrechts nutzte die Schwächen des Weltranglistenzweiten, insbesondere auf die Doppel, konsequent aus und zog verdient ins Achtelfinale ein. Dort trifft der 37-Jährige auf seinen Landsmann Dimitri Van den Bergh.

Wright hatte im vergangenen Januar mit 7:5 den Engländer Michael Smith bezwungen und seinen zweiten Titel nach 2020 gefeiert. (AFP)

Überraschung im Alexandra Palace: Weltmeister Peter Wright ist bei der Darts-WM in London früh gescheitert. Der zweifache Titelträger aus Schottland verlor sein Drittrundenmatch gegen den Belgier Kim Huybrechts nach enttäuschender Leistung am Dienstag mit 1:4.

Der 52-jährige Wright fand von Beginn an nicht in die Partie, wechselte sogar während des Spiels die Darts. Huybrechts nutzte die Schwächen des Weltranglistenzweiten, insbesondere auf die Doppel, konsequent aus und zog verdient ins Achtelfinale ein. Dort trifft der 37-Jährige auf seinen Landsmann Dimitri Van den Bergh.

Wright hatte im vergangenen Januar mit 7:5 den Engländer Michael Smith bezwungen und seinen zweiten Titel nach 2020 gefeiert. (AFP)

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Auch Superstar Michael van Gerwen fegte in seiner ersten Runde mit einem «White Wash» – einem Sieg zu null – über Lewy Williams (20) hinweg. Schon im vergangenen Jahr stand der 33-Jährige in der dritten Runde, doch dann versank die Weltmeisterschaft im «Ally Pally» im Corona-Sumpf. Er, sein Landsmann Vincent van der Voort (47) und der Engländer Dave Chisnall (42) wurden positiv auf Corona getestet, das Turnier war für sie vorbei.

Michael van Gerwen wirft anderen Darts-Profis vor, bei der letzten WM nicht ehrlich mit Corona-Tests umgegangen zu sein.
Foto: Getty Images
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«Gab nicht viele ehrliche Menschen»

«Ja, jetzt bist du am Arsch», erinnerte sich der Holländer gegenüber dem «Mirror» an das Gefühl zurück, das er nach dem positiven Testresultat hatte. «Ich war nicht wirklich krank. Viel ging mir durch den Kopf, und ich habe mich dazu entschieden, mich aus dem Turnier zurückzuziehen.» Ein Schritt, den offenbar nicht viele eingeschlagen haben.

Der Weltranglisten-Dritte wirft einigen Spielern nämlich vor, ebenfalls positiv getestet worden zu sein, das Resultat der Turnierdirektion jedoch verschwiegen zu haben: «Es gab nicht viele ehrliche Menschen.» Namen nennt «Mighty Mike» keine. «Sagen wir es so: Ich bin einfach einer der wenigen, die ehrlich waren. Ich hätte sonst nicht mit mir leben können», sagt der dreifache Weltmeister.

Schuld daran sei aber auch das schmeichelhafte Protokoll gewesen, das der Darts-Weltverband PDC bezüglich Covid-19 verfolgte. Schon im letzten Jahr bezeichnete der Holländer die Corona-Regeln für Spieler als «löchrig wie ein Basketballkorb». Van Gerwen hat noch heute das Gefühl, dass er «den Preis dafür bezahlen musste, dass er die Regeln befolgte».

Jetzt würde auch «MvG» schweigen

In diesem Jahr ist Corona kein Thema mehr, weder bei den Profis noch bei den Fans. Stünden die Spieler aber auch heuer noch unter Corona-Regeln, «MvG» würde von seiner Ehrlichkeit abweichen: «Ich würde nichts mehr sagen – wie die anderen –, denn es würde mich wieder das Turnier kosten.»

Zwischen ihm und seiner Drittrunden-Partie steht also nichts mehr im Weg. Am Mittwochabend trifft er auf den Österreicher Mensur Suljovic (50). Aus den 21 bisherigen Direktbegegnungen gewann van Gerwen deren 18. Ihr erstes und bislang einziges Aufeinandertreffen an einer Weltmeisterschaft – ihr erstes Duell überhaupt – ging 2010 jedoch an den Österreicher.

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