Dürre am America's-Cup-Ort Barcelona
Alinghi Red Bull sparte 600'000 Liter Wasser

Beim Comeback von Alinghi Red Bull am America's Cup wirds langsam aber sicher ernst. Dass die Schweizer beim Cup vor Barcelona gerne als Heimteam gelten möchten, zeigt sich an einer verrückten Wasserspar-Aktion.
Publiziert: 18.08.2024 um 19:05 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Jetzt sind die America’s-Cup-Teams wie Alinghi Red Bull Racing definitiv im Formel-1-Modus angelangt. Es ist der Modus «Top secret». Nichts sagen, nichts verraten, alles tarnen. Wie in der Königsklasse des Motorsports ist in der Königsklasse des Segelns spätestens jetzt die Geheimniskrämerei Trumpf.

Warum gerade jetzt? Weil es jetzt langsam aber sicher um die Wurst geht, die Nervosität unter den sechs Teams steigt. Am Donnerstag startet im Mittelmeer vor Barcelona die letzte Vorregatta – die letzte und einzige Chance, die fliegenden Segel-Monster der Spektakelklasse namens AC75 im Renneinsatz zu testen. Danach folgt der Louis-Vuitton-Cup. Das ist das Quali-Format, in dem die fünf Herausforderer-Teams unter sich ausmachen, wer Mitte Oktober im eigentlichen America’s Cup gegen Titelverteidiger Neuseeland um die älteste Sport-Trophäe der Welt segelt. 

Das Wassersparen beherrscht die Stadt

Modus «Top secret»: Durchsickern lassen die Teams nur noch Infos, die nicht ihre sündhaft teuren und neu entwickelten Boote betreffen. Bei Alinghi Red Bull ist es eine bemerkenswerte Story um den enormen Wasserverbrauch des Segel-Syndikats. Gemäss der «Süddeutschen Zeitung» konnten die Genfer in nur vier Monaten rund 600’000 Liter Trinkwasser einsparen.

Training vor der dürregeplagten Stadt: Alinghi Red Bull Racing bereitet sich seit zwei Jahren in Barcelona auf den America's Cup vor.
Foto: Sven Thomann
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Ein Segen in Barcelona. Die Stadt machte in den letzten Jahren ernsthafte Dürreperioden durch, das Wassersparen beherrschte die Metropole. Beispiele: Die öffentlichen Duschen am Stadtstrand wurden abgestellt, die Juniorinnen und Junioren vom FC Barcelona und allen anderen Fussballclubs durften nur noch nach Spielen beim Klub duschen, nicht mehr nach dem Training.

Filteranlage für Meerwasser bringt Abhilfe

So wurde es zum Politikum, dass die America’s-Cup-Teams, die alle seit Monaten oder gar Jahren mitten in der Stadt im Hafen angesiedelt sind, ihre Boote täglich mit Wasser aus dem Hahn wuschen. 1500 Liter pro Boot. Jeden Tag. Mit Süsswasser, weil das Meerwasser durch die Korrosionsgefahr ungeeignet ist für die millionenteuren Yachten. Auch wegen des enormen Ressourcenverbrauchs wurde bei den Protesten der Einheimischen gegen die Touristenströme teilweise auch gegen den America’s Cup protestiert. 

America's Cup 2024: Die Termine

Vor Barcelona findet die 37. Austragung des America's Cup statt. Dazu muss man wissen: Der America's Cup ist das Duell zwischen dem Titelhalter und dem besten Herausforderer-Team. Die Herausforderer machen zuvor im sogenannten Louis Vuitton Cup unter sich aus, wer zum America's Cup überhaupt antreten und um die älteste Sport-Trophäe der Welt segeln darf.

29. August bis 8. September: Louis Vuitton Cup, Round Robin (29.8.: Orient Express vs. Alinghi Red Bull, 14.00 Uhr live SRF2)

14. bis 19. September: Louis Vuitton Cup, Halbfinals

26. September bis 5. Oktober: Louis Vuitton Cup, Final

12. bis 21. Oktober: America's Cup (Titelverteidiger Neuseeland vs. Louis-Vuitton-Cup-Gewinner)

Vor Barcelona findet die 37. Austragung des America's Cup statt. Dazu muss man wissen: Der America's Cup ist das Duell zwischen dem Titelhalter und dem besten Herausforderer-Team. Die Herausforderer machen zuvor im sogenannten Louis Vuitton Cup unter sich aus, wer zum America's Cup überhaupt antreten und um die älteste Sport-Trophäe der Welt segeln darf.

29. August bis 8. September: Louis Vuitton Cup, Round Robin (29.8.: Orient Express vs. Alinghi Red Bull, 14.00 Uhr live SRF2)

14. bis 19. September: Louis Vuitton Cup, Halbfinals

26. September bis 5. Oktober: Louis Vuitton Cup, Final

12. bis 21. Oktober: America's Cup (Titelverteidiger Neuseeland vs. Louis-Vuitton-Cup-Gewinner)

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Alinghi hatte sich für die Vorbereitung auf die America’s-Cup-Rückkehr bereits vor zwei Jahren in Barcelona niedergelassen und war so das erste Team vor Ort. Deshalb will man sich – weil eine spanische Yacht am Start fehlt – als Heimteam inszenieren. Und bringt nun den Beweis, dass man die Probleme mit der Dürre ernst nimmt. Die Genfer liessen eine bessere Filteranlage für Meerwasser entwickeln. Damit wird das Meerwasser aus dem Hafen so gut gesäubert und entsalzt, dass es als Putzwasser für die Boote taugt. 

Jetzt brauchen die Schweizer nur noch einen sauberen Start in die heissen Regatta-Wochen.

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