Party zum 200-Jahr-Jubiläum
Das musst du zum Mega-Fest der Schützen wissen

In Aarau veranstaltet der Schweizer Schiessverband eine grosse Party. Blick erklärt dir, was du darüber wissen musst.
Publiziert: 14.08.2024 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2024 um 21:20 Uhr
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Nicola AbtReporter Sport

Was wird gefeiert?

Das 200-jährige Bestehen des Schweizer Schiessverbandes (SSV). Die Feierlichkeiten dauern von Freitag, 16. August, bis am Sonntag, 18. August. «Sie sollen die Bedeutung des Schiesssports für unsere Kultur und Gemeinschaft hervorheben», erklärt OK-Präsident Walti Harisberger. Bis zu 25’000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. 

Die 200-jährige Geschichte des Schweizer Schiessverbandes

Im Jahr 1824 fand in Aarau das erste «Eidgenössische Ehr- und Freischiessen» statt, an dem der Schweizer Schiesssportverband gegründet wurde. 200 Jahre später ist der SSV mit seinen 130’000 Mitgliedern und knapp 2500 Schützenvereinen der fünftgrösste Sportverband der Schweiz.

Die meisten Schützenvereine sind im 19. Jahrhundert entstanden. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit der Entstehung der modernen Schweiz. Gerade die Schützenfeste dienten nicht zuletzt als Treffpunkte des nationalliberalen Bürgertums. Drei der ersten Bundesräte waren zuvor Präsidenten des SSV.

Eine wichtige Rolle spielten die Schützen bei der Etablierung des Landesmottos «Einer für alle. Alle für einen». Anlässlich der Fahnenübergabe am eidgenössischen Freischiessen 1836 in Lausanne verwendeten der abtretende und der nachfolgende Präsident des SSV den Spruch in ihren Reden. Noch heute ist er ein Schützenmotto und ziert gleichzeitig auf Latein die Kuppel des Bundeshauses. Die Geschichte der drei Musketiere von Alexandre Dumas, die das Motto berühmt machte, erschien erst acht Jahre später.

Den grössten Erfolg an den Olympischen Spielen feierten die Schweizer Schützen 1900 in Paris. Sie sicherten sich fünf (!) von insgesamt acht Goldmedaillen im Schiessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Schweiz den Anschluss in der zunehmend professionalisierten Disziplin. Ein wichtiger Schritt zurück in Richtung Weltspitze war die Eröffnung des Nationalen Leistungszentrums in Biel 2016. Jüngst kürte sich Chiara Leone (26) zur Olympiasiegerin. 

Im Jahr 1824 fand in Aarau das erste «Eidgenössische Ehr- und Freischiessen» statt, an dem der Schweizer Schiesssportverband gegründet wurde. 200 Jahre später ist der SSV mit seinen 130’000 Mitgliedern und knapp 2500 Schützenvereinen der fünftgrösste Sportverband der Schweiz.

Die meisten Schützenvereine sind im 19. Jahrhundert entstanden. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit der Entstehung der modernen Schweiz. Gerade die Schützenfeste dienten nicht zuletzt als Treffpunkte des nationalliberalen Bürgertums. Drei der ersten Bundesräte waren zuvor Präsidenten des SSV.

Eine wichtige Rolle spielten die Schützen bei der Etablierung des Landesmottos «Einer für alle. Alle für einen». Anlässlich der Fahnenübergabe am eidgenössischen Freischiessen 1836 in Lausanne verwendeten der abtretende und der nachfolgende Präsident des SSV den Spruch in ihren Reden. Noch heute ist er ein Schützenmotto und ziert gleichzeitig auf Latein die Kuppel des Bundeshauses. Die Geschichte der drei Musketiere von Alexandre Dumas, die das Motto berühmt machte, erschien erst acht Jahre später.

Den grössten Erfolg an den Olympischen Spielen feierten die Schweizer Schützen 1900 in Paris. Sie sicherten sich fünf (!) von insgesamt acht Goldmedaillen im Schiessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Schweiz den Anschluss in der zunehmend professionalisierten Disziplin. Ein wichtiger Schritt zurück in Richtung Weltspitze war die Eröffnung des Nationalen Leistungszentrums in Biel 2016. Jüngst kürte sich Chiara Leone (26) zur Olympiasiegerin. 

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Wo steigt die Party?

Am Gründungsort des SSV in Aarau rund um die Sportanlage Schachen. 1824 wurde der SSV als «Schweizerischer Schützenverein» gegründet. Am Freitagnachmittag findet beim Schützendenkmal eine Eröffnungsfeier statt. Anschliessend startet ein grosses dreitägiges Fest mit eindrücklicher Food-Meile, Lunapark, Konzerten, Ausstellungen und Festumzug.

Wie reise ich an?

Am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Parkplätze sind nur beschränkt vorhanden. Ab dem Bahnhof Aarau fährt die Buslinie sechs in die Nähe des Festgeländes. Von der Haltestelle «Hirslanden Klinik» ist es nur wenige Minuten entfernt. 

Olympiasiegerin Chiara Lone (l.) und die Olympiadritte Audrey Gogniat werden beim Festumzug dabei sein.
Foto: keystone-sda.ch
So sieht das Festgelände aus.

Wie teuer ist der Eintritt?

Er ist gratis – mit zwei Ausnahmen. Für das Konzert von 77 Bombay Street und Macaloosa am Freitagabend kostet ein Ticket 35 Franken. Für den offiziellen Festakt am Sonntag können Besucher für 88 Franken ein «rundum Sorglospaket» kaufen. Im Preis inbegriffen sind Kaffee und Gipfeli am Morgen, das Rahmenprogramm mit dem Komikerduo Lapsus, reservierte Tribünenplätze für den Festumzug und ein Bankett mit Drei-Gang-Menü – inklusive allen Getränken à discrétion.

Was sind die Highlights?

Ein Höhepunkt ist der Festumzug durch die Stadt Aarau. Dieser beginnt am Sonntag um 14.00 Uhr und endet zwei Stunden später. 50 Gruppen mit über 2000 Teilnehmenden werden durch Aarau ziehen. Auch Olympiasiegerin Chiara Leone und Bronzegewinnerin Audrey Gogniat sind dabei. Die Festrede hält Bundesrat Albert Rösti. Viel Spannung versprechen die Finalwettkämpfe am Samstag. Auch, weil das Teilnehmerfeld ein ganz besonderes ist. Die Hälfte der Schützinnen und Schützen wurde per Los bestimmt. Die andere qualifizierte sich auf sportlichem Weg. Für einige Amateure dürfte es der Wettkampf ihres Lebens werden. Nicht fehlen darf die Patrouille Suisse. Sie ehrt das Jubiläum des SSV mit einem Überflug. 

Die Route des Festumzugs führt direkt durch Aarau.

Was gibt es sonst noch?

Teste deine Treffsicherheit. Mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole kann man ab acht Jahren für fünf Franken zehn Schüsse abfeuern. Für Kinder steht im Festzentrum eine Laser-Schiessanlage bereit. Im Aussteller-Zelt präsentieren sich über 20 Organisationen, Verbände oder Firmen. Alles unter dem Motto «Schiessen ist Sport – Spitzensport». Mitten im Zelt ist Platz für Podiumsgespräche, Filmvorführungen oder Autogrammstunden. Am Samstagabend spielen in der Schachenhalle die Schwyzerörgelifründe Ramsflue, die Tambouren Gränichen und die Dorfspatzen Oberägeri, der Eintritt ist frei. Der Luna-Park sorgt für zusätzlichen Spass. 

Was sagt Bundespräsidentin Viola Amherd?

Im offiziellen Festführer schreibt sie unter anderem: «Es ist an der Zeit, mit dem landläufigen Klischee aufzuräumen, dass Schützenvereine Herrendomänen und antiquiert seien – und überhaupt so staubig wie ihre Pokale in der Vitrine. In der Realität zeigt sich nämlich ein anderes Bild: Viele unserer Schweizer Spitzentalente im Schiesssport sind Frauen, und auch im Nachwuchs sind die Mädchen in der Überzahl.» 

Bundespräsidentin Viola Amherd erhält im Festführer eine ganze Seite.
Foto: KEYSTONE

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