Schwedin packt über ekelhafte Briefe aus
Schach-Profi verschickte benutzte Kondome an junge Spielerinnen

Der lettische Schachspieler Andrejs Strebkovs wurde vom Weltverband für fünf Jahre gesperrt. Er soll junge Schachspielerinnen sexuell belästigt haben.
Publiziert: 20.09.2024 um 10:55 Uhr
Andrejs Strebkovs hat jahrelang junge Schachspielerinnen belästigt.
Foto: Screenshot
1/2
15_Mueller_Kommentar1_Blick_Portrait_2495.JPG
Christian MüllerRedaktor Sport

Andrejs Strebkovs (43) ist in der Schach-Szene zur Persona non grata geworden. Der Lette soll während mehr als zehn Jahren junge, teilweise minderjährige Schachspielerinnen mit pornografischen Briefen belästigt haben. In manche Briefe packte Strebkovs auch benutzte Kondome. 

Vom Schach-Weltverband Fide wurde er deswegen für fünf Jahre gesperrt. Zu wenig, findet die schwedisch-spanische Schachspielerin Anna Cramling Bellón (22). «Er hätte mindestens 30 bis 40 Jahre bekommen sollen. Fünf Jahre sind viel zu kurz. Ich verstehe nicht, was da los war», sagt sie im Schach-Podcast Sjakksnakk.

Cramling Bellón, Tochter der beiden Grossmeister Juan Manuel Bellón und Pia Cramling, gehörte auch zu Strebkovs' Opfern. Heute sagt sie über die Briefe, die sie vor vier oder fünf Jahren bekam: «Es ist ekelhaft, es ist verrückt. Ich war völlig entsetzt und dachte: Wieso bekomme ich sowas? Das Schlimmste war, dass er sich beim Verschicken der Briefe als jemand anderes ausgegeben hat. Ich öffnete den Brief und dachte, er käme von einem Freund.»

Erstmals berichtete das russische Portal Meduza 2022 über die Briefe. Sie seien zwischen 2009 und 2021 aus Riga an 15 verschiedene Spielerinnen verschickt worden. Fünf der Empfängerinnen waren jünger als 18. Eine DNA-Analyse führte die Spur zu Strebkovs. Die Polizei liess den Fall ruhen, weil er nach lettischem Recht keine Straftat darstellt. 

Fehler gefunden? Jetzt melden