Vorbild für Belinda Bencic
Schweizer Mamis holten schon Olympia-Gold und WM-Titel

Spitzensport oder Familie? Diese Frage stellt sich zum Glück schon lange nicht mehr. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Schweizer Mamis feierten schon grosse Erfolge.
Publiziert: 05.11.2023 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2023 um 13:45 Uhr
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Daniel LeuStv. Sportchef

Natascha Badmann (56)

Als Kind war sie stark übergewichtig, und mit 17 wurde sie bereits Mutter. 1989 stellte die Triathletin ihr Leben radikal um und wurde Spitzensportlerin: Badmann gewann unter anderem sechsmal den Ironman Hawaii.

Brigitte McMahon (56)

Sie war die erste Schweizer Mutter, die Sommer-Olympiasiegerin wurde. 2000 holte sie Triathlon-Gold. Ihr erster Sohn Dominic war da 3 Jahre alt. Als sein Mami nach dem Triumph von Termin zu Termin hetzte, fragte er ängstlich: «Nehmen sie mir jetzt mein Mami weg?»

Karin Roten (47)

«Ich hatte es unterschätzt», gab Roten nach ihrem Rücktritt als Skirennfahrerin 2001 zu. Zuvor hatte sie nach der Geburt von Jonathan ihr Comeback gegeben und war eine Saison lang mit dem Baby im Skizirkus unterwegs.

«Nehmen sie mir jetzt mein Mami weg?», fragte Dominic ängstlich, als seine Mutter Brigitte McMahon Olympiasiegerin wurde.
Foto: Dominik Baumann
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Maya Pedersen-Bieri (50)

«Ich bin so oft von meiner zweijährigen Tochter Miriam weg. Deshalb will ich sie jetzt so schnell wie möglich wieder in den Arm nehmen», sagte Pedersen-Bieri nach ihrem Olympia-Gold im Skeleton 2006 und fügte an: «Und jetzt machen wir uns Gedanken über ein zweites Kind.» 2008 kam ihre zweite Tochter zur Welt, 2010 trat sie zurück.

Simone Niggli-Luder (45)

Die OL-Läuferin holte 9 ihrer 23 WM-Titel als Mutter. Wie an der WM 2010, als sie mit Malin auf dem Podest feierte. «Das war traumhaft und etwas ganz Besonderes.» Es habe bewiesen, dass man als Mutter auch Spitzensportlerin sein könne. «Ohne die Unterstützung meines Mannes und der Familie wäre es aber nicht möglich gewesen. Man muss selbst flexibel sein. Wenn ein Kind zum Beispiel krank wird, muss man die Trainingszeiten anpassen.»

Nicola Spirig (41)

Keine kennt sich besser in diesem Thema aus als die Triathletin. 2012 wurde sie in London Olympiasiegerin. 2013 kam Sohn Yannis zur Welt. 2016 gewann sie Olympia-Silber. 2017 wurde sie ein zweites Mal Mutter (Tochter Malea). 2018 holte sie sich ihren 6. EM-Titel. Und im April 2019 kam das dritte Kind (Sohn Alexis). 2022 trat sie vom Spitzensport zurück.

Selina Gasparin (39)

Die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von 2014 wurde während ihrer Karriere als Biathletin gleich zweimal Mutter. Mittlerweile sei es nicht mehr aussergewöhnlich, trotz Kind Spitzensport zu betreiben, erklärte sie vor einigen Jahren. «Es wurde registriert, dass es möglich ist, nach einer Schwangerschaft auf Topniveau zurückzukommen. Dies führte zu einem Mentalitätswandel. In anderen Berufen ist es schon länger so, dass Mütter nach der Schwangerschaft rasch wieder in die Arbeitswelt einsteigen. Im Sport hat es etwas länger gedauert.»

Amélie Wenger-Reymond (36)

Die erfolgreichste Telemark-Sportlerin aller Zeiten wurde während ihrer beeindruckenden Karriere gleich zweimal Mutter. Beide Mal kehrte sie nach einer Pause wieder zurück.

Caroline Steffen (45)

«Ich bin nicht in einer finanziellen Situation, in der ich nie mehr arbeiten gehen muss – und der Triathlon ist nun mal mein Beruf. Irgendwie muss ich das Geld für die Windeln ja reinholen», erklärte Steffen einst. Auch deshalb gab sie nach der Geburt ihres Sohnes Xaver 2017 ein Comeback. 

Judith Wyder (35)

Nur fünf Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter Linn wurde die Orientierungsläuferin 2018 zweifache Europameisterin. Drei Monate später gewann sie mit der Staffel auch noch WM-Gold. Trotzdem hörte sie danach auf. «Als OL-Läuferin ist man monatelang im Ausland unterwegs. Das kommt für mich als Mutter nicht mehr infrage.» Mittlerweile ist sie als zweifache Mutter erfolgreiche Bergläuferin.

Rahel und Eveline Rebsamen (29)

Die Bob-Zwillinge bekamen beide 2020 ein Kind. Danach versuchten sie es zwar noch einmal im Bobsport. Mittlerweile sind sie aber zurückgetreten.

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