Audi-Aus in der DTM schockt Schweizer Piloten
«Meine Zukunft ist jetzt völlig ungewiss»

Die Schweizer DTM-Fahrer Nico Müller und Fabio Scherer müssen mitten in der Corona-Krise den Ausstieg von Audi verkraften. Besonders Scherer triffts hart.
Publiziert: 29.04.2020 um 08:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2020 um 11:49 Uhr
Matthias Dubach

Der Knall kommt mitten in der Corona-Krise und trifft den Motorsport mit voller Wucht: Audi steigt überraschend Ende 2020 aus der DTM aus. Weil nach dem Audi-Abgang nur noch BMW als Hersteller in der härtesten Tourenwagen-Meisterschaft Europas verbleibt, droht jetzt der ganzen DTM das Ende!

Der Knall betrifft beide Schweizer DTM-Fahrer direkt. Vize-Meister Nico Müller (28) aus Blumenstein BE und Neueinsteiger Fabio Scherer (20) aus Engelberg OW fahren beide ein 600-PS-Monster von Audi.

Müller ist schon seit 2014 dabei und sagt: «Alle Fahrer sind gleichzeitig informiert worden. Es ist natürlich ein Schock.» Der DTM-Topfahrer und seine Victoria werden zudem im August erstmals Eltern. Der Berner bleibt aber positiv. Bereits jetzt fährt Müller nebenbei in der boomenden Formel E. «Ich habe den Zenit meiner Karriere noch nicht erreicht und bin überzeugt, dass es weitergeht. Ich kann alles fahren, was vier Räder hat.»

Die DTM steht nach dem Audi-Aus vor dem Ende.
Foto: imago images/Pakusch
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Scherer: Schock vor dem Debüt

Bedrohlicher ist die Lage für Fabio Scherer. Der Youngster fuhr 2019 noch Formel 3 und richtete nun mit dem DTM-Einstieg seine Karriere neu aus. Jetzt kommt der Audi-Knall, bevor er sein DTM-Debüt geben konnte! «Ich habe nach dieser Schocknachricht nur wenig geschlafen. Es tut sehr weh, nach dem Corona-Stillstand einen zweiten harten Rückschlag hinnehmen zu müssen», sagt Scherer, der in der Zwangspause viel trainiert und zur Ablenkung in der Firma seines Vaters im Büro arbeitet.

Scherer weiss: Für 2021 ein neues Cockpit zu finden, wird happig. «Meine Zukunft ist jetzt völlig ungewiss. Viele erfahrene Piloten kommen 2021 auf den Markt. Ich hingegen konnte leider noch gar nicht zeigen, was ich in der DTM kann.»

Mit seinem Abschied von der Formel 3 hat sich der Ex-Sauber-Junior von seinem Formel-1-Traum verabschiedet. «Als Bub hatte ich zwei Ziele: Formel 1 oder DTM. Ich bin aber immer noch überzeugt, dass es der richtige Schritt war», sagt Scherer, der nun wie Müller aufs schnelle Corona-Ende hofft. Der DTM-Kalender sieht momentan zehn Rennen ab Mitte Juli vor –die Audi-Piloten fahren dann um ihre Karriere.

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