«Das ist fast wie am Züri Fäscht»
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Formel E erobert Bern:«Das ist fast wie am Züri Fäscht»

Es droht ein Jahr Pause
Offene Formel-E-Zukunft in der Schweiz

Nicht nur wegen der beispiellosen Vandalen-Akte vor dem Rennen in Bern ist die Rückkehr der ABB Formel E in die Schweiz ungewiss.
Publiziert: 23.06.2019 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2019 um 11:43 Uhr
Jean-Eric Vergne (vorne) gewinnt den E-Prix von Bern vor Mitch Evans!
Foto: freshfocus
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Matthias Dubach

Wiederholt sich ein Kapitel Schweizer Rennsportgeschichte? 1954 findet in Bern der letzte Formel-1-Grand-Prix auf Schweizer Boden statt, danach wird das Rundstreckenverbot eingeführt. 65 Jahre danach könnte wieder Bern der Ort sein, wo ein Kapitel zu Ende geht. Nach dem Auftritt der ABB Formel E beim Bärengraben ist die Zukunft des Schweizer E-Prix ungewiss.

Eine Rückkehr nach Bern ist ausgeschlossen, nicht nur wegen des Vandalismus-Skandals am Rande der Anti-Formel-E-Demonstration am Donnerstag, die 400´000 Franken Sachschaden hinterliess. Serien-Mitgründer Alberto Longo sagt in der «Berner Zeitung»: «Wir gehen gerne dorthin, wo wir uns wohl fühlen. Hier in Bern sind wir darüber nicht so sicher. Wir würden gerne in die Schweiz zurückkehren, wenn auch nicht im nächsten Jahr. Die Schweiz ist ein wichtiger Markt.»

Mit ABB und Julius Bär stammen zwei der grossen Serien-Sponsoren aus der Schweiz. Aber trotzdem droht ein Jahr Pause. Im Kalenderentwurf für die Saison 2019/20 fehlt ein Schweizer Termin, obwohl die Planungen für ein Rennen 2020 in Zürich rund um die ETH Hönggerberg auf Hochtouren laufen.

Viele Medien deuteten den fehlenden Kalendereintrag bereits als definitives Aus für die ABB Formel E in der Schweiz. Aber es wird bis zur finalen Kalender-Version im Oktober noch zu Änderungen kommen, auch weil sich zu viele Termine mit der Langstrecken-WM überschneiden und noch nicht alle Austragungsorte fix sind.

Wie eben Zürich. Die Stadt und die ETH werden das Gesuch für einen E-Prix auf dem Hönggerberg noch vor den Sommerferien beantworten, also gibt’s bis zum 13. Juli Klarheit. OK-Boss Pascal Derron sagt: «Wir müssen zuerst die Bewilligung bekommen, danach können wir über den Kalender reden.»

Derrons Firma Swiss E-Prix Operations besitzt die Lizenz für die Durchführung eines Schweizer Rennens bis 2026. Das ist aber keine Garantie für einen E-Prix. Es droht ein verrücktes Szenario: Selbst wenn es von der Stadt Zürich eine Bewilligung geben sollte, könnte die Schweiz aussen vor bleiben. Derron: «Es besteht das Risiko, dass kein Rennen stattfindet. Aber die Chancen sind intakt.»

Ein Aus für 2020 bedeutet nicht das Ende der ABB Formel E in der Schweiz. In Genf wird bereits an einem Rennen 2021 gearbeitet. Ein Sprecher der Formel E sagt zu BLICK: «Wir werden weiterhin gemeinsam mit unserem Promoter nach Möglichkeiten zu suchen, in der Schweiz an einem erstklassigen Ort zu fahren.» Doch wo das wohl sein wird?

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