Formel-E-Boss Agag hofft auf Schweiz-Rückkehr
«Zürich ist das Monaco der Formel E»

Der Spanier Alejandro Agag (47) ist CEO der Formel E. Der Co-Gründer der Elektro-Serie ist von der Premiere in der Schweiz begeistert.
Publiziert: 11.06.2018 um 13:51 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:39 Uhr
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Sie sagten im Winter zu BLICK, dass Sie Bernie Ecclestone nach Zürich einladen wollen. Wo war er?
Alejandro Agag: Ich habe ihn eingeladen! Aber Bernie ist momentan in Brasilien. Er meinte, wäre er in der Schweiz gewesen, wäre er auf jeden Fall hergekommen. Er hat mir gratuliert, dass wir ein Rennen in der Schweiz realisiert haben.

Wie hat Ihnen die historische Rückkehr von internationalem Autosport in die Schweiz gefallen?
Die Organisatoren haben einen fantastischen Job gemacht. Sie haben den guten Schweizer Ruf bestätigt. Alles hat funktioniert, alles lief nach Plan und alles war pünktlich. Ich bin sehr beeindruckt.

Wie gut war die Strecke im Vergleich zu anderen Formel-E-Pisten?
Die Teams und die Fahrer fanden sie ausgezeichnet. Die Strecke ist spektakulär, eine der schönsten im Kalender, weil sie direkt am See liegt. Was die Formel 1 in Monaco ist, ist die Formel E in Zürich. Und der Publikumszuspruch war immens.

Vor dem Rennen posiert Agag mit dem späteren Sieger Di Grassi (l.), Felipe Massa und Fittipaldi (im Overall).
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Über 100´000 Besucher waren da. Aber nur die VIP-Gäste hatten perfekte Sicht aufs Geschehen. Auf den Stehplätzen war es teilweise schwierig, auf die Strecke zu blicken.
Das Problem bei Stadtrennen ist der beschränkte Platz. Aber es gab einige Tausend günstige Tribünentickets, sie waren aber sehr schnell ausverkauft. In der Stadt lassen sich keine riesigen Tribünen aufbauen. Aber der Gratiseintritt war eine gute Sache, so waren alle willkommen. Es waren viele Familien mit Kindern da.

Ein Rennen auf dem Flugplatz Dübendorf ist keine Option, wo es mehr Plätz hätte?
Stadtrennen sind die DNA der Formel E. Wir hoffen nach der erfolgreichen Premiere sehr, dass wir nächstes Jahr wieder kommen dürfen. Die Stadtpräsidentin war ja auch am Rennen. Ich hoffe, dass wir sie überzeugen konnten. Natürlich gibt es einige Leute, die mit der Veranstaltung unzufrieden sind. Aber die Mehrheit ist glücklich. Wir wollen wirklich wieder kommen. Wir haben einen langfristigen Vertrag mit dem Schweizer Promoter.

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Könnte der E-Prix in eine andere Schweizer Stadt abwandern?
Es mag andere Städte in der Schweiz geben, die auch an einem Rennen interessiert sind. Aber nun sind wir in Zürich. Die Strecke ist hervorragend. Wir bevorzugen es, hier zu bleiben. Das ist unser Monaco.

Warum haben Sie Formel-1-Legende Emerson Fittipaldi engagiert, in Zürich ein paar Formel-E-Demorunden zu fahren?
Ich habe ihn einfach per Whatsapp gefragt. Schauen Sie, hier (Agag zeigt sein Handy, d.Red.). Emerson hat sofort zugesagt und versichert, er bringe seinen Helm und einen Overall mit.

Agag und Fittipaldi verstehen sich glänzend.

Mit Felipe Massa steigt ein anderer Ex-F1-Star aus Brasilien nächste Saison als Elektro-Pilot ein. Planen Sie den Zuzug von noch mehr Stars?
Momentan ist nichts geplant. Aber vielleicht kommen in der Zukunft noch mehr dazu. Es ist toll, dass Felipe einsteigt. Wir wollen die besten Fahrer haben. Egal, wo sie vorher gefahren sind.

Die Formel E ist ihr Baby. Nun wollen Sie offenbar für rund 600 Millionen Euro die ganzen Rechte an der Rennserie von der «Formula E Holdings» zurückkaufen.
Das versuche ich. Ich habe meinen Partnern eine Offerte gemacht. Momentan laufen die Gespräche.

Sie wollen alles zurückkaufen, um das Paket danach gewinnbringend wieder abzustossen?
(lacht) Das weiss ich nicht. Ich glaube an die Formel E und denke, dass sie in Zukunft noch mehr wert sein wird. Diese Rennserie wächst schnell!

Das Interview wurde von TAG Heuer ermöglicht.

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