Erzieherische Massnahmen wären langsam, aber sicher angebracht. Tom Lüthi, der alte Hase im Moto2-Feld, sieht sich einer Truppe schneller Jungspunde gegenüber. Und diese drohen ihm auf der Nase rumzutanzen.
Da wäre Jonas Folger (21). Der Deutsche steht in seiner zweiten Moto2-Saison, lässt Lüthi gestern gleich beim Start stehen und feiert gestern seinen zweiten Saisonsieg.
Und da wäre Alex Rins (19). Die Rookie-Rakete lässt den Emmentaler alt aussehen. Nachdem er bis zur 7. Runde die Lücke zu Lüthi geschlossen hat, hält sich der Spanier nicht lange mit Tom auf. Sofort geht er vorbei und hängt ihn ab.
29 Jahre alt wird Lüthi am 6. September und steht einer starken jungen Truppe gegenüber. «Rins macht einen sehr guten Job. Er wird während der ganzen Saison stark sein», sagt Lüthi. Aber der Neuling wirft den Podestplatz mit einem Crash in der letzten Kurve weg und beschert Lüthi Rang 4 statt 5.
Toms Problem: Er fühlt sich zwar wohl auf seiner neuen Kalex-Maschine, hat die perfekte Abstimmung aber noch nicht gefunden. So bekommt er gestern Probleme mit dem Grip, weshalb Rins derart leichtes Spiel hat.
Doch Lüthis grosse Erfahrung nach 13 WM-Jahren sollte nun zum Vorteil werden. «Ich verstehe den Töff immer besser. Die Erfahrung hilft, diese Aufgabe schneller zu bewältigen.»
Die Routine, Lüthis beste Waffe. Dank ihr müsste er bei den Privat-Tests in Aragon diese Woche die nur noch kleine Lücke zur Spitze schliessen können. Um dann in der WM anzugreifen. Aktuell ist er 4. – direkt hinter Folger und Rins.
Immer mieser geht es Dominique Aegerter. Während er an den Punkten vorbeifährt, eröffnet Randy Krummenacher sein WM-Konto (nach einem heftigen Sturz am Morgen) mit zwei Zählern.