Vize-Weltmeister Tom Lüthi
«2017 werden alle auf mich schauen»

Tom Lüthi ist neuer Vize-Champion der Moto2-WM. Doch von der Rolle des Titel-Kronfavoriten für 2017 will er nichts wissen.
Publiziert: 14.11.2016 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:40 Uhr
Strahlende Gesichter bei Tom Lüthi und seinem Team.
Foto: EQ Images
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Matthias Dubach aus Valencia

BLICK: Wie wertvoll ist der Vize-Titel?
Tom Lüthi: Genaugenommen ist es ja kein Titel. Aber es ist ein zweiter Platz, auf den ich sehr stolz bin. Er gibt mir gleichzeitig Motivation und Ansporn, wenn ich in die Zukunft blicke.

Vier Piloten aus den Top-7 der Moto2-WM wechseln in die MotoGP. Sind Sie jetzt der grosse Moto2-Titelfavorit?
Wir reden erst nach der Winterpause über Ziele. Wir müssen nächstes Jahr wieder unseren Job machen. Wir müssen möglichst alles so lassen, wie es ist. Wir werden noch stärker zusammen.

Muss nicht der WM-Titel das Ziel sein?
Natürlich werden nächstes Jahr alle auf mich schauen. Ich nehme das Rennen vom letzten Sonntag als Sinnbild. Ich werde dieses Rennwochenende als Beispiel nehmen, wie ich mit Druck umgehen muss. In Valencia stand viel auf dem Spiel, ich hätte statt WM-Zweiter auch nur Vierter werden können. Meine WM-Gegner (Alex Rins und Franco Morbidelli, d. Red.) waren im Rennen voll dabei. Ich musste diesem Druck standhalten und meine Leistung bringen.

Von wem wird 2017 der meiste Druck kommen?
Auch wenn es heisst, dass ich als Erfahrenster das Ding gewinnen muss, wird es viele schnelle Fahrer geben. Ich weiss, wie es in der Moto2 läuft. Diese Klasse ist immer hart umkämpft. Es gibt starke Junge wie Morbidelli, dazu steigt Moto3-Weltmeister Brad Binder auf. Aber ich will keine Namen aufzählen. Ich freue mich auf die Aufgabe nächstes Jahr. Das wird eine tolle Geschichte. Wir haben den Grundstein jetzt gelegt.

Spricht Ihr Alter von 30 Jahren gegen Sie?
Diese Diskussion nervt mich. Schauen Sie sich Valentino Rossi an, was er in seinem Alter noch zeigt (37 Jahre). Rossi hat kürzlich erfahren, dass bei mir das Alter ein Problem sein soll. Er lachte nur und sagte zu mir: «Bullshit! Es spielt keine Rolle.» Wichtig ist, dass man körperlich fit ist. 70 Prozent spielen sich im Kopf ab. Das hat mir schon mein Vater schon immer gesagt.

Ist die MotoGP noch eine Option?
Da spielen viele Faktoren mit. Den ganz grossen Erfolg wie einen Moto2-Titel, der helfen würden, habe ich bisher nicht. Dieses Jahr haben wir erst spät ernsthaft um den Titel gekämpft, doch dieses Jahr wurden alle MotoGP-Plätze extrem früh vergeben. Dann sicher die finanzielle Sache. Vielleicht auch die Nationalität. Die Schweiz ist für den Weltmarkt ein kleines Land. Aber mein Ziel bleibt die MotoGP.

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