Aegerter, Krummenacher und Lüthi
Diese drei Töff-Bubis sind jetzt alle Weltmeister

Als sich 2003 drei Schweizer Kids mit ihren Vätern auf dem Sachsenring treffen, sind sie voller Töff-Träume. Nun sind Tom Lüthi, Randy Krummenacher und seit Sonntag auch Dominique Aegerter alle Töff-Weltmeister.
Publiziert: 18.10.2021 um 18:16 Uhr
Matthias Dubach

Es ist die Untertreibung des Jahres. «Wir werden heute Abend sicher einen Espresso trinken…», sagt Dominique Aegerter (31) nach der Zieleinfahrt in San Juan (Arg). Der Schweizer ist soeben Töff-Weltmeister in der Supersport-WM geworden, es ist der grösste Triumph seiner Karriere.

Jedem Gratulanten im Fahrerlager ist klar, dass Aegerter in der ersten Nacht als Töff-Weltmeister allerlei trinken wird – aber keinen alkoholfreien Espresso. Der Rohrbacher sagt zu «Speedweek.com»: «Am Morgen vor diesem Rennen habe ich im Hotel in den Spiegel geschaut und zur mir innerlich gesagt: Heute kann ich das erreichen, wofür ich 25 Jahre meines Lebens täglich gekämpft habe.»

Motorrad-Weltmeister werden – diesem Traum fährt Aegerter praktisch sein ganzes Leben nach. Auch schon als Dreikäsehoch. Domi wird 1999 Schweizer Motocross-Meister in der 65-ccm-Juniorenklasse, später steigt er in den Strassensport um. 2003 besucht er mit dem gleichaltrigen Randy Krummenacher und ihren Vätern den GP auf dem Sachsenring, wo ein gewisser Tom Lüthi in seiner ersten vollen WM-Saison steckt.

Drei Töff-Bubis mit grossen Träumen: 2003 auf dem Sachsenring treffen Randy Krummenacher mit Vater Peter, Dominique Aegerter mit Vater Fere auf Jung-GP-Pilot Tom Lüthi mit Vater Hansueli (v.l.). Heute sind alle drei Buben Weltmeister.
Foto: Waldemar Da Rin
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Drei Kinderträume werden wahr

Ein Bild zeigt die drei Töff-Bubis mit ihren Vätern. Jung und voller Töff-Träume. Lüthi ist noch keine 17, Aegerter noch keine 13 und Krummi gerade 13 geworden. Unglaublich: 18 Jahre danach sind alle drei Töff-Weltmeister geworden. Lüthi 2005 als GP-Pilot in der 125-ccm-WM, während Krummenacher (2019) und nun Aegerter mit seriennahen Maschinen beide die Supersport-WM gewinnen.

Auch Aegerter staunt: Drei Schweizer Töff-Champions innerhalb von 16 Jahren. «Dass wir es alle zu Weltmeistern gebracht haben, ist richtig geil», sagt der Yamaha-Star, «eigentlich ist es abartig. Denn wir haben in der Schweiz ja nicht einmal eine Rennstrecke, nur wenige Monate gutes Wetter fürs Töff-Training im Freien und praktisch keine Nachwuchsförderung.»

Warum haben es die drei Buben von damals trotzdem ganz nach oben geschafft? Aegerter: «Wir hatten das Glück, dass es immer wieder gute Sponsoren gab, die uns unterstützt haben. Bei mir hat mir auch die Familie sehr vieles ermöglicht.»

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