Ausgangssperre für Schweizer Töffpiloten
Aegerter und Dettwiler sitzen in Spanien fest

Vor drei Monaten ziehen die Dettwilers für die Töff-Karriere von Sohn Noah (14) nach Spanien. Doch jetzt sind die Trainingsbedingungen wegen Corona noch eingeschränkter als in der Schweiz.
Publiziert: 24.03.2020 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2021 um 18:46 Uhr
Matthias Dubach

In Spanien steht wegen des Coronavirus seit einer Woche das Leben komplett still. Das Land will mit einer drastischen Ausgangssperre die Ausbreitung von Covid-19 eindämmen. 47 Millionen Menschen im Land sind in ihre Wohnungen und Häuser eingesperrt.

Darunter die beiden Schweizer Töff-Rennfahrer Dominique Aegerter (29) und Nachwuchshoffnung Noah Dettwiler (14). Sie sind in Spanien, weil es das Töff-Paradies schlechthin ist. Unzählige Rennstrecken, Kartpisten, Motocross-Möglichkeiten und auch im Winter oft gutes Wetter fürs Outdoor-Training. Dettwiler ist wegen den Trainingsbedingungen sogar mit seiner Familie als erster Schweizer Töffpilot nach Spanien ausgewandert.

Doch jetzt ist das Töff-Paradies komplett lahmgelegt. Die Dettwilers sind in ihrem Haus in Adsubia, eine Stunde südlich von Valencia, eingesperrt. Vater Andy sagt: «Wir waren noch auf einer Kartstrecke fürs Training. Auf dem Heimweg hatte es auffällig wenige Autos unterwegs. Dann haben wir von der Ausgangssperre erfahren.»

Töff-Junior Noah Dettwiler: Das Training findet jetzt auf der Veranda statt.
Foto: Zvg
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Kompletter Shutdown

Jetzt ist längst alles geschlossen, die Menschen in Spanien sind für mindestens 15 Tage weggesperrt. Die Strecken, das Fitness-Center, die KSB-Rennfahrerschule, wo Noah oft mit anderen Piloten trainiert: Alles hat zu. Dettwiler hält sich nun zu Hause fit. Mit Kraftübungen und mit dem Rennrad auf der Rolle.

«Für die Schule lernen muss er sowieso daheim. Vielleicht machen wir mit dem Mountainbike mal eine Ausfahrt ins Hinterland, wo uns keiner sieht», sagt Vater Andy lachend. Ausbüxen könnte teuer werden – Soldaten überwachen die Ausgangssperre, auch Drohnen werden eingesetzt.

Aegerter sitzt nach Test-Absage fest

Weiter nördlich teilt Töff-Kollege Aegerter dasselbe Schicksal. Er sitzt in einem Appartement in Sant Cugat, nördlich von Barcelona. Domi war für den MotoE-Test und sein Winter-Training ins Land gekommen. Diese Woche sollte er für einen Superbike-Test für Honda weiter nach Malaysia reisen. «Doch der Test wurde letzte Woche abgesagt. Ich habe entschieden, in Spanien zu bleiben, da ich zuvor hier gut trainiert habe mit Radfahren, Supermoto, Motocross und Dirttrack. Doch nun ist alles verboten. Ich trainiere nun in der Wohnung und hoffe, dass ich in ein, zwei Wochen in die Schweiz zurück kann.»

Die Saison würde für die beiden Spanien-Schweizer Anfang Mai in Jerez losgehen. Im Rahmen des Töff-Grand-Prix startet Aegerter in der MotoE und Dettwiler in der Junioren-Klasse Red Bull Rookies Cup. Aber dass in Jerez Rennen stattfinden werden, glaubt in Spanien kaum noch jemand.

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