Reaktionen auf Lüthis Rücktritt
Schweizer Töff-Legenden befürchten Lichterlöschen

Er war vor Tom Lüthi der letzte Schweizer Töff-Weltmeister. Nun befürchtet Stefan Dörflinger schwere Zeiten für die Schweiz in der WM. Auch Jacques Cornu und Dominique Aegerter sorgen sich.
Publiziert: 20.08.2021 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2021 um 15:13 Uhr
Matthias Dubach

Stefan Dörflinger (72), vierfacher Töff-Weltmeister

«Lüthis Rücktritt hatte sich etwas angekündigt. Schade. Es ist eine bittere Erkenntnis, wenn du dir eingestehen musst, dass die Resultate nicht mehr stimmen. Bei mir war es ähnlich. Und wie Lüthi habe auch ich damals schon versucht, junge Schweizer zu unterstützen. René Dünki ist mit einem Töff von mir Schweizer Meister geworden. Doch am Ende müssen die Jungen selber Gas geben. Ich hoffe, Tom hat im Nachwuchs Erfolg. Denn ich befürchte, dass keine Schweizer mehr in der WM fahren und dann das Fernsehen die Rennen nicht mehr zeigt. Das drohende Loch ist umso bitterer, da Jason Dupasquier auf einem sehr guten Weg war.»

Jacques Cornu (68), WM-Dritter 1988 und 1989, dreifacher GP-Sieger

Schweizer Töff-Legende Stefan Dörflinger: 2019 wird er wegen seinen vier WM-Titeln in die Hall of Fame des Motorradsports aufgenommen.
Foto: freshfocus
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«Es ist eine traurige Nachricht, es gab ein paar Tränen. Ich habe Tom am Anfang stark unterstützt und viel organisiert. Eigentlich ist er noch nicht alt, er hätte noch weiterfahren können. Aber Tom hatte eine schöne Karriere. Ich befürchte aber, dass den Leuten nur der Schluss mit den mageren Resultaten haften bleibt. Und noch was befürchte ich: dass sein Rücktritt ein Lichterlöschen für den Schweizer Töff-Sport bedeutet.»

Adrian «Adi» Bosshard (59), Ex-500-ccm-Pilot

«Sicher blutet mein Herz, denn Tom hat uns über fast zwei Jahrzehnte während vielen Wochenenden viel Freude bereitet. Niemand weiss, wann uns der nächste Schweizer Champion wieder Freude bereiten wird. Zudem blieb er auch bei seinen grössten Erfolgen immer ein bodenständiger und zugänglicher Sportler, welcher nahe bei seinen Fans steht. Alle Schweizer Töff-Fans sollten dankbar sein für diese äusserst erfolgreiche Karriere. Für Tom mit 34 Jahren aufzuhören nach all den tollen Erfolgen und ohne grossen Verletzungen ist in Ordnung, denn nun hat er die Möglichkeit seine Rennsport-Lebensschule für den Nachwuchs einzusetzen. Mit seiner sympathischen und engagierten Art wird er viele Möglichkeiten haben und diese sicher auch packen. Aber nun drücken wir zuerst noch die Daumen für die nächsten Rennen. Denn Tom hat, wie wir am letzten Rennen in Spielberg gesehen haben, nichts verlernt!»

Dominique Aegerter (30), Ex-Moto2-Pilot, Supersport-WM-Leader

«Es ist sicher nicht einfach, nach fast 20 Jahren in der WM aufzuhören. Ich stelle es mir schwierig vor. Als ich 2004 meinen ersten GP besuchte, war er mein grosses Vorbild. Später sind wir Teamkollegen geworden. Es war toll, von ihm zu lernen. Wir haben auch zusammen trainiert und haben gemeinsam Ferien gemacht, es waren coole Zeiten. Er hat den Töff-Sport in der Schweiz gross gemacht, wir haben ihm viel zu verdanken. Es ist nun ein Rückschlag, dass mit ihm der letzte Schweizer den GP-Zirkus verlässt. Ich finde es super, dass Tom mit seinen neuen Aufgaben im Fahrerlager dabeibleibt. Ich hoffe, wir werden auch künftig zusammen Spass haben.»

Justin Murisier (29), Ski-Weltcup-Fahrer und Töff-Fan

«Bravo Tom, eine grosse Karriere. Bis bald, mein Freund, und alles Gute für die Zukunft.»

Nico Müller (29), DTM-Fahrer

«Alles Guete und merci für die unvergesslichen Momente.»

Noah Dettwiler (16), Nachwuchs-Pilot, Lüthis künftiger Schützling

«Was für eine Karriere, was für ein Fahrer. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!»

Bo Bendsneyder (22), Lüthis Teamkollege

«Alles Gute für die Zukunft, Tom!»

Marcel Schrötter (28), Ex-Teamkollege

«Ich wünsche dir alles Gute, Tom. Danke für die gemeinsame Zeit.»

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