Töff-Tiefpunkt in Valencia
So schlecht war Tom Lüthi noch nie

Seine podestlose Saison ist um einen Tiefschlag reicher: Tom Lüthi verpasst in Valencia die WM-Punkte deutlich. In der Königsklasse MotoGP bahnt sich im Titelrennen eine Sensation an.
Publiziert: 08.11.2020 um 13:20 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2020 um 16:42 Uhr
Matthias Dubach

Dass Lüthis gute Zeiten in der Moto2 noch gar nicht so lange her sind, zeigt vor dem Start in Valencia der Blick auf die Statistik: Der Schweizer hält auf dieser Piste seit 2019 den Rundenrekord. Aber 2020 ist Lüthi in Valencia nur noch ein Hinterherfahrer!

Im drittletzten GP der Saison schafft es der WM-Dritte von 2019 nicht mal in die Punkte. Nach dem Start von Platz 13 kann sich Lüthi nur wenige Runden in den Top-15 halten. Dann geht die Reise nach hinten. Im Regen-Training am Freitag fährt Tom noch Bestzeit. Doch im Trockenen gurkt er chancenlos herum.

Lüthi landet auf Rang 19 von 22 Piloten, die ins Ziel kommen. Es ist ein Töff-Desaster sondergleichen und ein neuer Tiefpunkt der sowieso schon verkorksten Saison. Bisher war das die 17. Position in Brünn. «Es war noch schlimmer als in Brünn», sagt Lüthi zu BLICK, «diesmal sind mir sogar der 17. und der 18. davon gefahren. Ich war weit weg und hatte keine Chance. Bei der Beschleunigung am Kurvenausgang habe ich sehr viel Zeit verloren. Ich bin extrem enttäuscht.»

Tom Lüthi: Im Trockenen ist der Emmentaler in Valencia chancenlos.
Foto: freshfocus
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WM-Leader Lowes stürzt

Ins Ziel zu fahren, aber keine Punkte zu holen? Das passiert dem sonst konstanten Ex-Weltmeister sonst kaum jemals. Abgesehen vom punktelosen MotoGP-Jahr 2018 ist Lüthi in den 15 Jahren seit dem WM-Titel nur sechs Mal ausserhalb der Top-15 ins Ziel gekommen! Davon nun schon zweimal im Desaster-Jahr 2020.

Es sind andere, die um den Titel fahren. WM-Leader Sam Lowes (Gb) stürzt allerdings als Zweiter, Enea Bastianini (It) verdrängt ihn dank Rang 4 von der Tabellenspitze. Rennsieger: Marco Bezzecchi (It), vor Jorge Martin (Sp) und Remy Gardner (Aus).

Nobody Joan Mir vor MotoGP-Titel

Im Rennen der Königsklasse MotoGP fällt eine Vorentscheidung im Titelrennen, das in Abwesenheit von Serien-Champion Marc Marquez (verletzt) das ganze Jahr völlig offen ist. Doch dann tilgt Töff-Nobody Joan Mir (23), der die Tabelle schon seit zwei Rennen sensationell anführt, seinen «Makel».

Der Spanier gewinnt seinen ersten GP in der Königsklasse. Und weil Titelrivale Fabio Quartararo stürzt, führt Mir als krasser Aussenseiter nun zwei Rennen vor Ende plötzlich mit 37 Punkten Vorsprung! Der Suzuki-Pilot kann schon nächsten Sonntag MotoGP-Weltmeister werden.

Dupasquier verpasst WM-Punkte

Moto2-Pilot Jesko Raffin steht auch in Valencia nicht am Start. Der Zürcher hat nach seiner Viruserkrankung die Saison vorzeitig beenden müssen und dürfte mangels Angebote die WM-Karriere beenden müssen.

In der kleinen Moto3-Klasse verpasst wie Lüthi auch WM-Neuling Jason Dupasquier aus Sorens FR die Punkteränge. Dabei hatte der Romand nach Quali-Rang 20 auf seine ersten WM-Punkte hoffen. Doch Dupasquier verpasst die Top-15 auf Rang 18 um ganze 1,2 Sekunden und hat nun nur noch zwei GPs Zeit, diese Saison seine Punktepremiere zu feiern. Das Rennen gewinnt Raul Fernandez (Sp).

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