Schweizer Talent war Freund von René Hofer (†19)
«Er hat mir sein letztes Renn-Trikot geschenkt»

Durch gemeinsame Jahre im KTM-Juniorenteam sind das Schweizer Motocross-Talent Mike Gwerder und der tragisch verunglückte Österreicher René Hofer dicke Töff-Kumpels geworden.
Publiziert: 06.12.2021 um 20:22 Uhr
Matthias Dubach

Die Todesnachricht um Österreichs Riesentalent René Hofer (†19) erschüttert die Motocross-Welt. Der WM-Pilot stirbt einen Monat vor seinem 20. Geburtstag tragisch bei einem Lawinenunglück in den Salzburger Alpen.

Mit Hofer verliert Österreich das wohl grösste Motocross-Talent der letzten Jahrzehnte. Der Schweizer Mike Gwerder (18) hingegen verliert seinen besten Töff-Kumpel. Der Zürcher EM-Pilot aus Riedt-Neerach ZH ist eines unserer grossen Motocross-Talente und hatte in den Nachwuchs-Klassen viel Zeit mit Hofer verbracht.

Gwerder sagt traurig zu Blick: «Er war ein wirklich sehr enger Freund. Wir hatten es mega gut zusammen gehabt. Es ist für mich immer noch unglaublich, dass er nicht mehr da ist. Noch am Tag zuvor haben wir uns geschrieben. Ich wusste daher, dass er in den Skiferien ist.»

Supergute Töff-Freunde: Schweizer Motocross-Hoffnung Mike Gwerder (r.) und der verstorbene Österreicher René Hofer (†19).
Foto: Zvg
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Drei Jahre lang im selben Talentschuppen

Hofer und Gwerder fuhren von 2016 bis 2019 Seite an Seite im Junioren-Team von Ösi-Töffhersteller KTM. Zwei Teenager, die von GP-Siegen und WM-Titeln träumen. «Ich habe aber auch viel von ihm gelernt. Er hatte sich super entwickelt und ist dann letztes Jahr ins KTM-Werksteam aufgestiegen», sagt Gwerder über den ein Jahr älteren Töff-Kumpel.

Drei Jahre lang waren der Schweizer und der Ösi auf und neben der Rennstrecke zusammen unterwegs. «Wir hatten mit Didi Lacher denselben Trainer und oft gemeinsame Trainingslager im Ausland. René war eine richtige Frohnatur. Sein Lachen werde ich nie vergessen.»

Dieses Strahlen lernte Ende Oktober erstmals auch das ganze MXGP-Fahrerlager kennen. Hofer gewinnt als erster Österreicher seit über 30 Jahren einen GP. «Ich habe es vor Ort miterlebt, ich war sehr stolz auf ihn», sagt Gwerder, der dieses Jahr in der EM Gesamt-Zehner wird, erstmals bei zwei Rennen auf der GP-Bühne auftaucht und seine beiden ersten WM-Punkte holt.

Obwohl zuletzt Hofer für den offiziellen KTM-Rennstall fährt und Gwerder für ein deutsches KTM-Privatteam, mit dem er 2022 das EM-Podest angreifen will, bleibt der enge Kontakt bestehen. «Nach dem letzten Saisonrennen hat mir René sein Renn-Trikot geschenkt», sagt Gwerder. Weder der Zürcher noch der MX2-Star konnten da ahnen, dass Hofer nie mehr ein solches Motocross-Leibchen tragen würde.

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