Brettern sie zur Medaille?
Büchel gibt den Skicrossern Schub

Die Schweizer Skicross brachten sich in der Folterkamm von Marco Büchel (46) in Olmypia-Form.
Publiziert: 20.02.2018 um 07:28 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2018 um 14:17 Uhr
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Marco Büchel hat sichtlich Spass. Im Bob: Armin Niederer, Sanna Lüdi, Jonas Lenherr, Marc Bischofberger und Alex Fiva.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
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Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Pyeongchang

Es gibt Alpin-Rennfahrer, die das Treiben der Ski-Crosser ins Lächerliche ziehen. Marco Büchel, der 2008 beim Hahnenkamm-Super-G triumphierte, gehört nicht dazu. Ganz im Gegenteil: «Eines kann ich jedem Alpin-Weltcupfahrer, der sich als Siebensiech fühlt, garantieren. Wenn er sich mit den besten Ski-Crossern der Welt messen möchte, wird er absolut keine Chance haben. Diese Jung gehen nämlich mit richtig dicken Eiern in den Kampf Mann gegen Mann!»

Büchel weiss, wovon er spricht: Er hat vor ein paar Jahren in Liechtenstein mit seinem Kollegen Micha Eder ein Sport-Leistungszentrum aufgebaut. Dort trainieren mit Sanna Lüdi, Alex Fiva, Marc Bischofberger, Jonas Lenherr und Armin Niederer auch fünf Schweizer Ski-Crosser. Der Bündner Fiva, der in diesem Winter das Weltcuprennen in Idre Fjall (Sd) gewinnen konnte,  spricht begeistert von «Büxis» Folterkammer: «Für mich hat es früher nichts schlimmeres gegeben, als wenn ich im Sommer bei dreissig Grad einen Kraftraum betreten musste. Aber Marco und Micha sind derart begnadete Motivatoren, dass mir das Krafttraining jetzt viel leichter fällt.»

Die Bernerin Sanna Lüdi, neben der Waadtländerin Fanny Smith unsere grösste Medaillen-Hoffnung bei den Frauen, hat unter Büchel auch im Schnee Fortschritte erzielt: «Marco hat mich bezüglich der Skitechnik ganz klar weiter gebracht.»

Von Büchels Schützlingen hat zuletzt Marc Bischofberger den stärksten Eindruck hinterlassen. Der Appenzeller siegte zwei Mal beim Weltcup in Innichen (It) und belegte beim letzten Rennen vor Olympia in Nakiska den dritten Rang.

Büchel hat vor dem morgigen Rennen einen ganz besonderen Traum: «Wenn meine vier Jungs die vier Finalplätze für sich beanspruchen sollten, dürfen die ersten beiden den Sieg untereinander ausmachen. Aber von den beiden Herren dahinter würde ich dann erwarten, dass sie sich kurz vor dem Finish die Hand geben und gemeinsam über die Ziel-Linie fahren, damit alle eine Medaille gewinnen.» Das Skicross-Spektakel beginnt Morgen um 3 Uhr.

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Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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