Die importierte Eisprinzessin
Alexia Paganini tanzt für die Schweiz

Sie verbrachte ihr ganzes Leben in den USA. In Pyeongchang tritt die Eiskunstläuferin Alexia Paganini aber für die Schweiz an.
Publiziert: 20.02.2018 um 21:23 Uhr
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Aktualisiert: 21.12.2018 um 17:48 Uhr
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Emanuel Gisi, Pyeongchang

Es ist noch kein Jahr her, da kämpfte sie in Kansas City um den Eiskunstlauf-Meistertitel in den USA. Jetzt ist Alexia Paganini (16) in Südkorea. In Gangneung tritt sie in der Nacht auf Mittwoch erstmals auf olympisches Eis – für die Schweiz.

Denn Paganini ist Doppelbürgerin. Papa Celso stammt aus dem Puschlav, ihre Mutter lebte zehn Jahre in St. Moritz. «Ich bin glücklich, Bürgerin zweier wundervoller Länder mit so viel Freiheit und Möglichkeiten zu sein», sagt Paganini zu BLICK. Sie tut dies in Englisch, auf Deutsch fühle sie sich dann doch nicht so sicher.

«Habe auch Familie in Zürich»

Geboren im US-Bundesstaat New York, lebt sie dort seit ihrer Geburt. Der Draht zur Schweiz sei aber von Anfang an da gewesen. «Ich bin stolz darauf, Schweizerin zu sein», sagt sie. «Wenn ich an die Schweiz denke, dann denke ich daran, dass dies mein Heimatland ist, wo der grösste Teil meiner Familie lebt.» Die Familie verstreut sich über das ganze Land. Die Gotte lebt in Weesen SG, der Götti in Adliswil ZH, die Grossmutter in Brusio. «Ich habe auch Familie in Solothurn, Poschiavo und Zürich.»

Alexia Paganini (16) betritt in der Nacht auf Mittwoch erstmals olympisches Eis – für die Schweiz.
Foto: YURI KADOBNOV
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Paganini macht auf dem Eis eine tolle Figur.
Foto: REUTERS

Paganini steht auf dem Eis, seit sie zwei Jahre alt ist. «Ich kann mich an keinen Moment meines Lebens erinnern, in dem ich das nicht war», sagt die Teenagerin. «Eislaufen ist für mich ein Privileg, ich kann meinen Lieblingssport jeden Tag ausüben, die Welt bereisen, verschiedene Kulturen kennenlernen und mit anderen Eisläufern Zeit verbringen. Es macht richtig viel Spass.» Angst, dass sie in ihrem jungen Alter neben dem Eis etwas verpassen könnte, habe sie nicht. «Ich sehe eher, was mir das Wettbewerbs-Eislaufen gebracht hat.»

An der EM glänzte sie

Die Olympischen Spiele in Pyeongchang sind ihr zweiter grosser internationaler Einsatz für die Schweiz. Beim ersten glänzte sie gleich: An der EM in Moskau wurde sie siebte. Eine starke Leistung. Wenn an Olympia auch noch die Amerikanerinnen und Asiatinnen dazukommen, dürfte sie etwas nach hinten rutschen – Experten trauen ihr einen Platz in den Top 15 aber zu.

Papa Celso, lange Offizier in der Schweizer Armee, kann in Südkorea nicht mitfiebern. «Meine Mama ist dabei», sagt Paganini. «Mein Vater muss leider arbeiten, aber er wird im Büro am Computer ganz genau zuschauen.» Auch die Brüder Kevin (18) und Mario (14) müssen in den USA bleiben. Aber auch sie träumen von einer Karriere in der Schweiz – als Hockeyspieler.

Olympia-Ticker

Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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