Ex-Stabhochspringerin und Putins Gehilfin
Russen-Star Jelena Isinbajewa darf IOC-Mitglied bleiben

Das Schweizer IOC-Mitglied Denis Oswald erklärt, warum das olympische Komittee offensichtlich doch nicht so konsequent ist in der Russen-Frage.
Publiziert: 09.03.2022 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2022 um 09:17 Uhr

Der internationale Sport geht knallhart gegen Russland vor. Das IOC gibt dabei den Takt vor, hat ihre Mitgliedverbände dazu aufgefordert, russische Athleten auszuschliessen. Einmalig in der Geschichte der olympischen Bewegung, es erscheint mutig, radikal, konsequent.

Kurios bloss, dass die ehemalige Weltklasse-Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa (39), welche Kriegstreiber Putin sehr nahe steht, als IOC-Mitglied unangetastet bleibt. Im Interview mit der NZZ erklärt sich der Schweizer Funktionär Dennis Oswald (74, seit 1991 IOC-Mitglied).

Es sei noch nie vorgekommen, dass ein Mitglied aus politischen Gründen ausgeschlossen worden sei, sagt Oswald. «IOC-Mitglieder vertreten nicht ihr Land im IOC, sondern das IOC in ihrem Land. Wir brauchen weiterhin Kontakte zu unseren russischen Mitgliedern, um an Informationen zu kommen.»

Jelena Isinbajewa, die frühere Weltklasse-Stabhochspringerin ist heute IOC-Mitglied.
Foto: Keystone
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Isinbajewa sei noch immer ein grosser Star in Russland, sagt Oswald. Sie habe deshalb in der Vergangenheit von Putin Aufträge erhalten, mit denen sie den Sport in der russischen Gesellschaft vertreten sollte. «Soweit ich weiss, hat sie dabei aber nie eine Grenze überschritten, die es für das IOC notwendig machen würde, sie auszuschliessen.»


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