Harte Covid-Regeln in Peking
Bei Verstoss droht Sportlern Disqualifikation von den Spielen

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat eine erste Version des Handbuchs bezüglich Covid-Massnahmen an den Olympischen Winterspielen in Peking herausgegeben. Für alle Athletinnen und Athleten gelten dabei strikte Regeln.
Publiziert: 27.10.2021 um 00:50 Uhr
Cédric Heeb

Müssen alle Sportlerinnen und Sportler, die an Olympia teilnehmen, in Quarantäne? Oder sind Geimpfte davon befreit? Dürfen sie sich frei bewegen? Fragen, die in letzter Zeit heiss diskutiert wurden. Nun ist klar: Nur Ungeimpfte müssen in Quarantäne. Ansonsten gelten für alle die gleichen Regeln, wie der ersten Version des 55-seitigen «Playbooks» des IOC zu entnehmen ist.

Impfung

Ist man 14 Tage vor dem Abflug nach Peking doppelt geimpft, entgeht man einer 21-tägigen Quarantäne. Alle anderen begeben sich in ebendiese, sobald sie in China gelandet sind. Für Athleten und Athletinnen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, wird individuell entschieden, welche Regeln für sie gelten.

Das sagt Swiss Olympic

Im Playbook steht ja, dass man 21 Tage in Quarantäne muss, wenn man nicht geimpft ist. Wie sehen Sie diese und die anderen Regelungen?
Das mit der Impfung wissen wir nicht erst seit gestern. Wir wissen schon seit einigen Wochen, dass grundsätzlich alle Teilnehmer werden geimpft sein müssen. Jetzt weiss man, wie es aussieht und woran man ist. Das ist der Unterschied zu Tokio, wo es die Impfpflicht nicht gab und man nicht so recht wusste, wie man damit umgehen sollte.

Die österreichische Skiverbandspräsidentin Roswitha Stadlober hat gesagt, dass sie niemandem die Quarantäne zumuten will. So gilt die Devise: Wer sich nicht impfen lässt, darf nicht nach Peking. Wie stehen Sie von Swiss Olympic dazu? Werden Sie das gleich handhaben?
Swiss Olympic hat noch nie eine Impfpflicht abgegeben, auch nicht vor Tokio. Das haben wir auch nicht gemacht, als es um Grippeimpfungen ging. Und ich gehe davon aus, dass es dabei bleiben wird. Alle sind sich bewusst, was die Konsequenzen sind. Man muss realistisch sein: Für einen Athleten ist es schwierig, 21 Tage in Quarantäne zu gehen, nur schon vom Wettkampfkalender her. Der Grossteil ist geimpft. Und die, die es noch nicht sind, müssen sich damit beschäftigen, natürlich in Absprache mit ihren Trainern, Verbänden und allenfalls auch mit Swiss Olympic. Diese Themen sind ja schon vor der Ski-Saison aufgetaucht, bezüglich Einreisen nach Kanada und so. Für die Athletinnen und Athleten ist es nichts Neues. Auch bei uns ist keine Aufregung ausgebrochen. Erstens, weil wir schon wussten, dass es so sein wird. Und zweitens, weil es klarmacht, wie die Voraussetzungen sind.

Sie haben die Verbände angesprochen. Dürfte nun auch in der Schweiz der nationale Skiverband sagen, dass sie nur geimpfte Fahrer und Fahrerinnen nach Peking mitnehmen wollen und Swiss Olympic kann nichts dagegen machen? Oder hat am Ende doch Swiss Olympic das letzte Wort?
Ja, schlussendlich hätte bei Olympia immer Swiss Olympic das letzte Wort. Aber es war noch nie so, dass man das letzte Wort auch hätte sprechen müssen. Wir sind immer im Austausch mit den Verbänden. Alle paar Monate führen wir Treffen mit den Disziplinenchefs der Verbände durch und geben ihnen die neusten Informationen, die wir in Sachen Organisation oder Logistik haben. Daher denke ich, wird es auch jetzt nicht soweit kommen, dass hier ein Konflikt entstehen würde. Falls es doch so wäre, dann würde man eine Lösung, respektive eine gemeinsame Haltung finden.

Wird man vonseiten Swiss Olympic auf die Athletinnen und Athleten, von welchen man weiss, dass sie noch unschlüssig sind, zugehen?
Nein, das glaube ich nicht. Wir von Swiss Olympic sind eher selten mit den Athletinnen und Athleten direkt im Kontakt. Wir gehen immer über die Verbände und die einzelnen Verantwortlichen. Und das wird auch hier der Fall sein. Aber ich denke, es ist auch nicht nötig. Denn die Voraussetzungen sind klar und da muss jeder Athlet für sich selbst entscheiden. Wenn der Verband wünscht, dass wir ein gutes Wort einlegen, dann ist das sicher eine Möglichkeit. Aber es ist nicht so, dass wir aktiv werden. Es kennen ja alle unsere Haltung, wir haben uns grundsätzlich für die Impfung positioniert und sprechen uns für die Impfung als einfachste Lösung aus, einerseits, um die Pandemie möglichst schnell zu beenden und andererseits, um vor allem bei den Freiheiten zu bleiben, die der Schweizer Sport momentan hat. Daher ist unsere Position klar und die verstecken wir auch nicht.

Im Playbook steht ja, dass man 21 Tage in Quarantäne muss, wenn man nicht geimpft ist. Wie sehen Sie diese und die anderen Regelungen?
Das mit der Impfung wissen wir nicht erst seit gestern. Wir wissen schon seit einigen Wochen, dass grundsätzlich alle Teilnehmer werden geimpft sein müssen. Jetzt weiss man, wie es aussieht und woran man ist. Das ist der Unterschied zu Tokio, wo es die Impfpflicht nicht gab und man nicht so recht wusste, wie man damit umgehen sollte.

Die österreichische Skiverbandspräsidentin Roswitha Stadlober hat gesagt, dass sie niemandem die Quarantäne zumuten will. So gilt die Devise: Wer sich nicht impfen lässt, darf nicht nach Peking. Wie stehen Sie von Swiss Olympic dazu? Werden Sie das gleich handhaben?
Swiss Olympic hat noch nie eine Impfpflicht abgegeben, auch nicht vor Tokio. Das haben wir auch nicht gemacht, als es um Grippeimpfungen ging. Und ich gehe davon aus, dass es dabei bleiben wird. Alle sind sich bewusst, was die Konsequenzen sind. Man muss realistisch sein: Für einen Athleten ist es schwierig, 21 Tage in Quarantäne zu gehen, nur schon vom Wettkampfkalender her. Der Grossteil ist geimpft. Und die, die es noch nicht sind, müssen sich damit beschäftigen, natürlich in Absprache mit ihren Trainern, Verbänden und allenfalls auch mit Swiss Olympic. Diese Themen sind ja schon vor der Ski-Saison aufgetaucht, bezüglich Einreisen nach Kanada und so. Für die Athletinnen und Athleten ist es nichts Neues. Auch bei uns ist keine Aufregung ausgebrochen. Erstens, weil wir schon wussten, dass es so sein wird. Und zweitens, weil es klarmacht, wie die Voraussetzungen sind.

Sie haben die Verbände angesprochen. Dürfte nun auch in der Schweiz der nationale Skiverband sagen, dass sie nur geimpfte Fahrer und Fahrerinnen nach Peking mitnehmen wollen und Swiss Olympic kann nichts dagegen machen? Oder hat am Ende doch Swiss Olympic das letzte Wort?
Ja, schlussendlich hätte bei Olympia immer Swiss Olympic das letzte Wort. Aber es war noch nie so, dass man das letzte Wort auch hätte sprechen müssen. Wir sind immer im Austausch mit den Verbänden. Alle paar Monate führen wir Treffen mit den Disziplinenchefs der Verbände durch und geben ihnen die neusten Informationen, die wir in Sachen Organisation oder Logistik haben. Daher denke ich, wird es auch jetzt nicht soweit kommen, dass hier ein Konflikt entstehen würde. Falls es doch so wäre, dann würde man eine Lösung, respektive eine gemeinsame Haltung finden.

Wird man vonseiten Swiss Olympic auf die Athletinnen und Athleten, von welchen man weiss, dass sie noch unschlüssig sind, zugehen?
Nein, das glaube ich nicht. Wir von Swiss Olympic sind eher selten mit den Athletinnen und Athleten direkt im Kontakt. Wir gehen immer über die Verbände und die einzelnen Verantwortlichen. Und das wird auch hier der Fall sein. Aber ich denke, es ist auch nicht nötig. Denn die Voraussetzungen sind klar und da muss jeder Athlet für sich selbst entscheiden. Wenn der Verband wünscht, dass wir ein gutes Wort einlegen, dann ist das sicher eine Möglichkeit. Aber es ist nicht so, dass wir aktiv werden. Es kennen ja alle unsere Haltung, wir haben uns grundsätzlich für die Impfung positioniert und sprechen uns für die Impfung als einfachste Lösung aus, einerseits, um die Pandemie möglichst schnell zu beenden und andererseits, um vor allem bei den Freiheiten zu bleiben, die der Schweizer Sport momentan hat. Daher ist unsere Position klar und die verstecken wir auch nicht.

Mehr

«Geschlossenes System»

Alle Teilnehmer, egal ob geimpft oder nicht, bewegen sich während den Spielen in einem «geschlossenen System». Dazu zählen das olympische Dorf, Sportanlagen, Trainingszentren und die Medaillenzeremonien. Es dürfen nur Transportmittel benutzt werden, die vom IOC zugelassen werden. Es wird zudem «verifizierte Örtlichkeiten» geben, die nicht primär mit den Wettkämpfen zu tun haben. Ansonsten darf man dieses System nicht verlassen, Kontakte zu Personen ausserhalb sind verboten.

Das IOC um Präsident Thomas Bach hat eine erste Version des «Playbooks» für Olympia 2022 veröffentlicht.
Foto: imago images/ANE Edition
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Tägliche Tests

Alle Sportlerinnen und Sportler müssen maximal 72 Stunden vor ihrer Abreise einen PCR-Test machen. Nach ihrer Ankunft werden sie erneut getestet. Während den Spielen finden täglich Tests statt. Bei einem positiven Resultat werden die Athletinnen und Athleten in Spitäler gebracht, sofern sie Symptome aufweisen. Ansonsten begeben sie sich in Quarantäne.

Maskenpflicht und Mindestabstand

Ebenfalls gilt für alle eine Maskenpflicht im geschlossenen System. Ausgenommen sind trainierende und an Wettkämpfen teilnehmende Athleten und Athletinnen. Auch beim Essen, Schlafen oder wenn man alleine ist, muss man keine Masken tragen. Weiter soll ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten und sämtliche «engen Kontakte» vermieden werden.

Welche Konsequenzen drohen?

48 Stunden nach ihrem letzten Wettkampf sollen die Athleten und Athletinnen China verlassen, sofern sie nicht an der Schlussfeier teilnehmen. Befinden sie sich während ihrem Aufenthalt an nicht verifizierten Orten, verweigern Tests oder haben die Maske bewusst nicht an, drohen ihnen diverse Strafen. Bei milden Vergehen gibt es Verwarnungen. Es könnte aber auch ein «zeitweiser Ausschluss» von den Spielen, eine Busse oder gar die komplette Disqualifikation verhängt werden.

Im Dezember soll eine zweite Fassung des «Playbooks» veröffentlicht werden. Das IOC betont aber jetzt schon, dass die Massnahmen eingehalten werden sollen, damit «alle Teilnehmer und die Menschen in China während den Spielen sicher sind und gesund bleiben.» Um erfolgreiche Spiele durchzuführen, benötige es die Verantwortung jedes Einzelnen, das Handbuch zu befolgen. Man sei sich bewusst, dass die Spiele speziell sein werden. «Aber sie werden dennoch das stärkste Zeichen für eine weltweite Einheit sein.»

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