Kein Korken-Knallen in Pyeongchang
Ski-Männer haben ohne Feuz keinen Speuz

Noch steht der Slalom aus. Aber schon jetzt ist klar: Die zwei Medaillen von Feuz überstrahlen dunkle Seiten im Swiss-Ski-Männer-Team.
Publiziert: 19.02.2018 um 22:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:56 Uhr
Beat Feuz ist der Star unserer Ski-Männer.
Foto: KEY
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Marcel W. Perren aus Pyeongchang

Prickelnd ist die Stimmung in der Olympia-Residenz der Skigenossen nicht. Selbst nach der Abfahrts-Bronze und dem Super-G-Silber von Beat Feuz knallen im Schweizer-Eck vom Park-Roche-Hotel in Jeongseon keine Champagner-Korken. Das liegt daran, dass es hinter Feuz bis jetzt nur Verlierer gibt.

In der Kombination schaffte es keiner von Tom Stauffers Mannen in die Top 10. In der Abfahrt landete Mauro Caviezel als zweitbester Schweizer auf dem 13. Rang. Im Super-G fuhr kein weiterer Swiss-Ski-Athlet in die Top 20. Und im Riesen fuhr der hochgehandelte Justin Murisier nach 17 Fahrsekunden am Tor vorbei.

Das gibt Marco Büchel, der als Liechtensteiner ­lange mit den Schweizern trainiert hat, besonders zu denken: «Einen Innenski-Fehler im Steilhang gibt es ­immer wieder. Aber es darf einfach nicht passieren, dass ein so ­arrivierter Rennfahrer wie Justin ­einen solchen Fehler im Flachen begeht. Enttäuscht hat mich bisher auch Luca Aerni, der im Kombi-Slalom viel zu direkt gefahren ist.»

Noch haben wir am Donnerstag unsere Slalom-Hoffnungen am Start. Doch auch sie können das schwache Abschneiden der Speed-Fahrer hinter Feuz nicht wegwedeln. Büchel analysiert: «Gilles Roulin ist ein grosses Versprechen für die Zukunft, aber für diese Strecke hat er zu ­wenig Kilos mitgebracht. Mauro Caviezel ist in meinen Augen sehr gut Ski ­gefahren, aber in seinem Fall hat offensichtlich die Abstimmung des Materials nicht ­gepasst.»

Das sieht auch Ex-Abfahrts-Weltmeister Bruno Kernen so: «Es ist kein Zufall, das alle sechs Speed-Medaillen von Athleten mit Head-Ski eingefahren wurden. Head hatte hier auf den Speed-Strecken ganz klar das beste Material.»

Im Gegensatz zu Head-­Pilot Feuz wird Mauro Caviezel wie Marcel Hirscher von Atomic ausgerüstet. Und im Ski-Zirkus behaupten viele hinter vorgehaltener Hand, dass sich bei Atomic in ­Österreich in der Ski-­Produktion alles um die ­Interessen von Landsmann ­Hirscher dreht. Kernen: «Deshalb sollte endlich einmal ein Schweizer Top-Abfahrer zu Stöckli wechseln.»

Marco Odermatt lässt grüssen: Der Schweizer hat zuletzt bei der Junioren-WM gleich fünf Gold­medaillen auf Stöckli gewonnen.

Olympia-Ticker

Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.

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