Rückblick: Donnerstag, wenige Stunden vor dem ersten Abfahrtstraining in Jeongseon: Luca Aerni fühlt sich derart mies, dass er nicht auf die Piste, sondern in seinem Hotel Zimmer bleiben möchte. Der Berner mit Walliser Wurzeln ist erkältet, aufgrund der fieberhaften Schübe vergiesst er im Bett einigen Schweiss.
Doch dann wird er durch einen Anruf von Cheftrainer Tom Stauffer aufgeschreckt: «Luca, es ist möglich, dass wir hier wegen des Windes bis zur Kombi nur ein Abfahrts-Training haben. Und du kennst die Regeln: Wenn du im Training nie gestartet bist, kannst du im Rennen nicht teilnehmen.»
Der gewiefte Stratege Stauffer schlägt folgende Lösung vor: «Du musst ja diese Trainingsfahrt nicht im hohen Tempo und im hautengen Rennanzug bestreiten, es reicht ja, wenn du ganz gemütlich mit der warmen Team-Jacke und den bequemen Ski-Hosen zum Starttor raus gehst.»
«Bin richtig heiss auf diese Olympia-Kombination»
Mit diesem Vorschlag kann der arg geschwächte Aerni leben. Im Starthaus angekommen stösst der Weltmeister aber aufgrund von seiner Montur auf Widerstand. «Der Startrichter wollte mich zuerst zurückweisen, weil er geglaubt hat, dass es sich bei mir um einen Tourist handelt, der sich mit einer geklauten Startnummer hinein geschmuggelt hat...»
Nachdem sein Plan dann doch perfekt aufgegangen ist, amüsiert sich Aerni köstlich über diese Geschichte. «Nie zuvor hat ein Trainingslauf von mir im In- und Ausland ein so grosses Echo ausgelöst. Und weil es mir in der Zwischenzeit auch gesundheitlich wieder richtig gut geht, bin ich richtig heiss auf diese Olympia-Kombination.»
Was dem YB-Fan vor seiner nächsten Gold-Jagd besonders Mut macht: «Der Slalomhang ist ziemlich steil und total vereist – ich mag diese Verhältnisse sehr gerne.»
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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