Das sagte Feuz im Februar zu den Rücktritts-Gerüchten
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Dementi nach Olympia-Gold:Das sagte Feuz im Februar zu den Rücktritts-Gerüchten

Küng, Viletta, Gisin und Hoffmann
Sie haben mit Feuz das Bett geteilt

Diese Ski-Legenden haben Olympiasieger Beat Feuz von einer ganz besonderen Seite kennengelernt: Ambrosi Hoffmann, Marc Gisin, Sandro Viletta und Patrick Küng haben mit ihm im Ski-Zirkus ein Zimmer geteilt. Nun erzählen sie die besten Anekdoten aus der «Kugelblitz-WG».
Publiziert: 13.02.2022 um 19:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2022 um 20:02 Uhr

Ambrosi «Amba» Hoffmann (44, Bronzegewinner im Olympia-Super-G 2006)

«Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich gegenüber den arrivierten Fahrern schier vor Ehrfurcht erstarrt bin, als ich als 19-Jähriger erstmals ein Weltcuprennen bestreiten durfte. Die Premiere von Beat habe ich ganz anders miterlebt. Er war mein Zimmerkollege beim Weltcupfinale 2007 auf der Lenzerheide, bei dem er als frischgebackener Junioren-Weltmeister sein Debüt auf der höchsten Stufe gab. Sein Auftreten war sympathisch – aber sehr selbstbewusst. Von Schüchternheit keine Spur. Er war ein absolutes Schlitzohr, im positiven Sinn. Und als 14. hat er sich ja dann bei seiner Weltcup-Premiere auch gleich in den Punkterängen klassiert.

In ganz besonderer Erinnerung ist mir die Zeit in Lake Louise 2011 geblieben. Feuz hat damals sein Zimmer nur ganz selten verlassen, trainiert hat er wirklich nur das Allernötigste. Ich glaube, dass Beat nie länger als eine Viertelstunde auf einem Hometrainer gesessen ist. Dafür hat er dann auf der Piste in genialer Weise Gas gegeben. Als Zweiter hinter Didier Cuche hat er den Sieg nur um ein paar Hundertstel verpasst.»

Marc Gisin (33, 2016 und 18 Fünfter bei der Hahnenkamm-Abfahrt)

«Wer mit Beat auf dem Zimmer liegt, muss ganz sicher nie Hunger leiden. Für die Trainingskurse im Wallis hat ihm seine Freundin immer ein Tupperware-Gefäss voll mit Prinzenrollen oder Waffeln eingepackt. Und wenn er in seiner Emmentaler Heimat beim Fabrikladen von Kambly einen Zwischenstopp einlegt hatte, checkte er danach jeweils mit unzähligen Einkaufstüten, die bis zum Rand mit Guetzli gefüllt waren, im Hotel ein.

Ambrosi Hoffmann kann bestätigen, dass Beat Feuz auch als unbekannter Weltcup-Debütant keine Berührungsängste mit den Stars hatte.
Foto: Keystone
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Beat und ich pflegten vor allem nach den Gletscher-Trainings in Zermatt ein süsses Ritual: Wenn wir so gegen 13 Uhr aufs Zimmer kamen, haben wir den Fernseher eingeschaltet, auf Pro7 zur Serie Two and a half Men gezappt und dann vor der Glotze unseren Heisshunger mit, in «Beätus» Worten ausgedrückt, «Güetzeni» gestillt.

Richtig legendär war eines unserer Schnee-Camps in Argentinien, welches buchstäblich ins Wasser gefallen ist. Es hat sechs oder sieben Tage durchgeregnet. Feuz hat in weiser Voraussicht eine Dartscheibe mitgenommen, die wir dann auch tagelang unter Beschuss genommen haben. Irgendwann war ich derart überspielt, dass mir mein rechter Wurfarm wehtat. Für Beat kam ein Spielabbruch nicht in Frage. Plötzlich beklagte aber auch er Muskelkater im rechten Arm. Deshalb haben wir dann mit dem linken Arm weitergespielt ...»

Sandro Viletta (36,Kombinations-Olympiasieger 2014)

«Beat war während der Lauberhornwoche 2012 mein Zimmerpartner. Ich startete damals nur in der Kombination, während er zum ersten Mal in Wengen mit der Rolle des Top-Favoriten umgehen musste. Wie locker er trotz den riesigen Erwartungshaltungen drauf war, hat er mir am Renntag demonstriert.

Als er nach der Besichtigung der Strecke um 10 Uhr zurück ins Zimmer kam, hat er sich nochmals ganz entspannt ins Bett gelegt. Ich hätte so kurz vor dem Start um 12.30 Uhr zu einem derart wichtigen Rennen kein Auge zubekommen. Aber Beat hat noch einmal eineinhalb Stunden tief geschlafen. Der Rest dieser Geschichte dürfte den meisten bekannt sein – Feuz hat an diesem Tag die längste Abfahrt der Welt in souveräner Manier gewonnen.»

Patrick Küng (38, Abfahrts-Weltmeister 2015)

«Ich muss gestehen, dass ich mir in meiner ersten Phase im Weltcup-Zirkus nicht vorstellen konnte, dass ich jemals mit Feuz das Zimmer teilen würde. Wir hatten – glaube ich – beide das Gefühl, dass wir nicht auf derselben Wellenlänge unterwegs sind. Doch nach einem gewissen Reifeprozess haben wir immer mehr zueinandergefunden.

Am Anfang hat er mich zwar kaum wahrgenommen, wenn ich jeweils ins Zimmer kam. Er war damals total vertieft ins Video-Spiel ‹Angry Bird›. Sobald der Akku auf dem Handy leer war, hat Beat wie ein Süchtiger auf dem iPad weitergespielt. Ab einem gewissen Zeitpunkt begannen wir dann aber auch richtig zusammen zu kommunizieren und haben gemerkt, dass uns sehr viel mehr verbindet, als wir am Anfang geglaubt haben. Deshalb haben wir auch nach meinem Rücktritt einen sehr schönen Kontakt aufrechterhalten.»

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