«Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung ist»
1:31
Marcel Hug zum IPC-Entscheid:«Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung ist»

Swiss-Paralympic-Präsident René Will zum Russen-Wirbel
«Das ist eine Blamage fürs IPC»

Russland und Belarus dürfen nicht an den Paralympics teilnehmen. Für den Präsidenten von Swiss Paralympic ist es eine Erleichterung, vom Verhalten des IPC hält er aber wenig.
Publiziert: 03.03.2022 um 17:50 Uhr
|
Aktualisiert: 03.03.2022 um 17:57 Uhr
Sven Micossé

Nun sind die Würfel gefallen: Russland und Belarus dürfen nicht bei den Paralympics teilnehmen. Der Präsident von Swiss Paralympic, René Will, zeigt sich mit der Entscheidung zufrieden, hält aber wenig vom Bild, das das IPC in der Affäre abgegeben hat.

«Die ganze Unruhe war völlig unnötig. Wenn sie die moralische und politische Sensibilität von Anfang an gehabt hätten, dann wären wir nie in diese Situation gekommen», so Will gegenüber Blick.

Am Mittwoch hatte das IPC rechtliche Gründe für seine Entscheidung geltend gemacht und sich entgegen den Erwartungen gegen den Ausschluss der Russen und Belarussen entschieden. Eine Argumentation, die Will nicht verstehen kann. «Das ist eine Blamage fürs IPC, weil sie nicht viel früher gemerkt haben, dass hier ein Problem entstehen könnte.»

«Die ganze Unruhe war völlig unnötig», sagt René Will gegenüber Blick.
Foto: Keystone
1/5

Rechtsprobleme bleiben ungeklärt

Wie das Komitee die Rechtsprobleme umgehen konnte, habe es indes nicht bekannt gemacht. Die Nationalverbände würden dies nicht auf sich sitzen lassen. «Die Geschichte ist fürs IPC noch nicht ausgestanden.»

Immerhin wurde das Ziel erreicht. «Ich bin in erster Linie erleichtert. Der Entscheid vom Mittwoch hatte uns in eine unmögliche Lage gebracht.» Die einzelnen Delegationen hätten sich daraufhin abgesprochen und die Möglichkeiten ausgelotet.

«Der Gamechanger waren aber die ersten Boykott-Androhungen von europäischen Ländern. Das hatte natürlich sofort Eskalationspotenzial», sagt Will. Die Schweizer Delegation habe es ebenfalls besprochen, wollte aber versuchen, den Entscheid auf eine andere Art umzustossen.

Ein wunschgemässer Start in die Paralympics war dies gewiss nicht. Nun gilt es aber, bestmöglich nach vorne zu schauen. Am Freitag geht die Eröffnungsfeier über die Bühne. Die Schweizer Fahne werden Snowboarderin Romy Tschopp (28) und Curler Hans Burgener (57) tragen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?