Die Tschechen, die ihm zweiten Spiel Kanada (3:2 n.V.) bezwangen, hatten sich beim Start gegen Gastgeber Südkorea schwer getan – und nur 2:1 gewonnen. Die Schweizer waren also gewarnt. Und sie lassen nichts anbrennen.
Das wichtige erste Tor gelingt früh. Praplan gewinnt das Bully, Loeffel, der für den angeschlagenen Captain Diaz spielt, schiesst, Haas scheitert mit einem «Buebetrickli», doch Denis Hollenstein trifft im Nachfassen. Es ist der Lohn für einen entschlossenen Start.
Die Südkoreaner sind ungefährlich, auch wenn die Fans hysterisch aufschreien, wenn das Heimteam angreift. Die Nati hat das Spiel im Griff, macht allerdings auch nicht mehr so viel Druck. Das beruhigende 2:0 fällt erst, als Goalie Dalton, einer von sieben eingebürgerten Nordamerikanern bei den Koreanern, einen Schuss von Félicien Du Bois über die Linie gleiten lässt. Danach reagieren die davor geordneten Asiaten wild und hektisch, schiessen aus allen Lagen. Doch auch in der kurzen Druckphase können sie Goalie Hiller nicht bezwingen.
Mit dem 3:0 von Pius Suter ist dann schon im zweiten Abschnitt alles klar. Und im Schlussdrittel schiesst sich das Fischer-Team den Frust von der Start-Niederlage gegen Kanada (1:5) von der Seele. Thomas Rüfenacht trifft nach einem schönen Dribbling, dann wieder Suter nach wunderbarer Vorarbeit von Ambühl und Moser, darauf Reto Schäppi.
Und mit dem 7:0 in der 52. Minute sichert sich der 21-jährige ZSC-Stürmer Suter einen Hattrick. In der Folge darf sich auch Enzo Corvi noch als Torschütze vermelden lassen. Und Jonas Hiller bleibt wie bei seinem Teileinsatz gegen Kanada ohne Gegentor und holt sich den Shutout.
Damit haben die Schweizer mit einem 3-Punkte- Sieg gegen Tschechien am Sonntag (8.40 Uhr) noch eine Chance, sich als bester Gruppenzweiter direkt für die Viertelfinals zu qualifizieren. Übrigens: Auch die Schweizer Frauen-Nati hat gegen Korea mit 8:0 gewonnen.
«Wir haben dreckige Goals geschossen»
Nationaltrainer Patrick Fischer: «Wir waren wütend nach dem ersten Spiel gegen Kanada. Da haben wir keinen guten Match gezeigt. Das haben wir untereinander besprochen, wollten Druck machen auf Südkorea. Das ist uns gelungen.» Das Kanada-Spiel nagte offensichtlich am Nati-Coach. «Man sagt ja: Angeschossene Bären sind gefährlicher. Wir waren nach Tag 1 angeschossen. Da hatten wir uns viel vorgenommen und es ging ziemlich schnell bachab.»
Mit der Leistung gegen Südkorea sei er durchaus zufrieden. «Wir haben gut aufgebaut und dreckige Goals geschossen. Sie sind hart zu knacken, sind gute Schlittschuläufer, normalerweise bekommen sie wenige Tore. Ich bin froh, dass wir heute als Mannschaft eine Reaktion gezeigt haben.»
Volle Konzentration auf Tschechien
Pius Suter ist überglücklich über seinen Hattrick: «Schön, im zweiten Olympiaspiel mein erstes Olympiator zu schiessen und dann gleich einen Hattrick daraus zu machen. Das ist ein schönes Gefühl.» Man habe am Anfang alle Hände voll zu tun gehabt mit den Südkoreanern. «Sie sind sehr gute Schlittschuhläufer, wenn sie über die Flügel kommen, haben sie sehr viel Speed, muss man wach sein. Wir haben nicht viele Chancen zugelassen und als wir im dritten Drittel die zwei Tore zum 5:0 geschossen hatten, da wussten wir, jetzt haben wir sie. »
Aber auch er hatte noch den Kanada-Match im Kopf: «Wir haben die letzten Tage gut geschlafen, gut gegessen, den Kopf gelüftet, Videos angeschaut. Und heute war die Leistung definitiv besser.» Nun geht es gegen Tschechien. «Wir wollen das Spiel einfach gewinnen, ob wir gegen sie auch noch bester Gruppenzweiter werden können, spielt keine Rolle. Die Resultate der anderen Teams können wir ja nicht beeinflussen. Wir wollen gegen Tschechien viel laufen, viel schiessen, den Puck aufs Tor bringen, wie heute gegen die Südkoreaner. Dann fallen die Tore schon.»
Seit dem 09. Februar laufen die 23. Olympischen Winterspiele in Pyeongchang. Alle Highlights und aktuellen Sportnews aus Südkorea gibts immer im Ticker.
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