Auf die EM folgt Olympia
Warum wir uns auf diese Spiele freuen sollten

Kaum eine Pause im Sportsommer? Kein Problem, schreibt Blick-Sportchef Emanuel Gisi. Die Spiele von Paris rücken diejenigen ins Zentrum, die uns überhaupt erst für den Sport begeistert haben.
Publiziert: 26.07.2024 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 18:35 Uhr
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Emanuel GisiSportchef

Das war eine kurze Pause. Nicht einmal zwei Wochen ist es her seit dem Ende der Fussball-EM. Die Super League hat am vergangenen Wochenende den Betrieb ebenfalls wieder aufgenommen. Und jetzt werden in Paris mit einer bombastischen Feier auch die Olympischen Spiele eröffnet. Ja, gönnt man uns denn gar keine Pause?

Nein. Und das ist auch gut so. Wer Olympia zum üblichen Sportbetrieb zählt, der gefühlt immer schneller, lauter, teurer wird, hat es nicht verstanden: In den nächsten zwei Wochen bekommen Tausende von Athletinnen und Athleten, die in der Zeit zwischen den Spielen ohne grosse Beachtung Höchstleistungen bringen, endlich Aufmerksamkeit. Von den Kanutinnen über die Kunstturner bis zu den Kitesurfern stehen bei den Sommerspielen in Paris Menschen im Rampenlicht, die Zehntausende von Trainingsstunden damit verbracht haben, in ihrer Sportart Weltklasse-Niveau zu erreichen. Oder um einfach dabei zu sein. In beiden Fällen ohne die Aussicht, den grossen Reibach zu machen. Auf ihre Geschichten, Gefühle und Top-Leistungen freuen wir uns.

Natürlich sind wir nicht naiv. Es geht auch um viel Geld. Ein Olympiasieg kann ein Leben verändern. Natürlich sind auch hier Grossverdiener am Start, im Basketball, im Tennis oder im Fussball etwa. Das Doping-Thema wird uns auch in Paris verfolgen. Und selbstverständlich hat das Internationale Olympische Komittee (IOC) mit Präsident Thomas Bach weiterhin keinen Sympathiepreis verdient, weil es zum Beispiel Themen wie den Umgang mit der Russland-Frage glorios verhaut. Aber dafür können all die Athleten nichts, die sich im Schweisse ihres Angesichts auf die Spiele vorbereitet haben. Und die wir in den nächsten Wochen entdecken dürfen. Freuen wir uns drauf!

Alle vier Jahre wieder: Kajak (hier der Schweizer Martin Dougoud) steht in Paris im Rampenlicht.
Foto: Getty Images
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