Das kassieren die Medaillengewinner
Geld, Häuser, Grundstücke, Autos, Darmspiegelungen

Olympiagewinner sollte man sein. Dann würde es kräftig Geld regnen oder echte Kuriositäten.
Publiziert: 09.08.2024 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2024 um 11:05 Uhr
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Die Zeiten, wo olympische Sieger einen Olivenkranz überreicht bekamen, als Symbol der Stärker und Ehre, sind längst vorbei. Olympische Spiele sind Kommerz-Spiele, es geht um Medaillen und damit um Geld. Denn die nationalen Verbände motivieren ihre Schützlinge mit Prämien, allerdings unterscheiden sich diese stark.

Chiara Leone, die Schweizer Olympiasiegerin im Schiessen, bekommt von Swiss Olympic eine Prämie von 50'000 Franken. Steve Guerdat und Julie Derron bekommen für ihre Silber-Plätze je 40'000 Franken, Roman Mityukov, Zoe Claessens und Audrey Gogniat für ihre dritten Plätze je 30'000. Die Ruderer Roman Röösli und Andrin Gulich, die im Team Bronze gewonnen haben, teilen sich die Prämie von 55'000 Franken.

740'000 Dollar für Goldmedaille 

Carlos Edriel Yulo hat in Paris zwei Goldmedaillen gewonnen und wird jetzt mit Belohnungen überschüttet.
Foto: IMAGO/USA TODAY Network
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Diese Beträge klingen vernünftig, andere Länder haben da ganz andere Vorstellung von Belohnung. Singapur bezahlt für eine Goldmedaille 740'000 Dollar (rund 640'000 Franken), für Bronze immerhin noch ein Viertel. Noch steht der Inselstaat in Paris ohne Medaillen da. Allerdings hat der 17-jährige Maximilian Maeder, dessen Vater Schweizer ist, am Freitag im Kitesurfen gute Chancen auf einen Podestplatz.

Grosszügig ist auch Hongkong. Da wird für Gold 550'000 Franken ausgeschüttet, für Bronze noch 140'000. Und tatsächlich hat der Fechter Ka Long Cheung seinen Titel von Tokio verteidigen können. Beim Degen-Einzel wurde zudem Man Wai Vivian Kong Dritte, und gleich zweimal Dritte wurde die Schwimmerin Siobhan Bernadette Haughey, die damit eine Prämie von 280'000 von Paris mitgenommen hat.

Erstmals in der Geschichte von Olympia gibt es bei der Leichtathletik zusätzliche Gelder des Weltverbands obendrauf: 50'000 US-Dollar (43'000 Franken) auf jede Goldmedaille. Das begeistert zwar die Stars, verärgert dafür die Olympia-Puristen. Klar ist, die totale Kommerzialisierung solcher riesigen Sportanlässe ist nicht mehr aufzuhalten. Und die Fans zahlen kräftig mit. Tickets für die Wettkämpfe, die auf legalem Weg gekauft wurden, kosteten je nach gewählter Session und Kategorie zwischen 24 und 980 Euro.

Gratis Darmspiegelung ab 45

Während Schweden, Grossbritannien, Island, Neuseeland, Norwegen und Schweden keine Prämien ausschütten, gibt es auch Länder, die kreativ belohnen. In Südkorea befreit ein Medaillengewinn die Sieger von der obligatorischen 18 Monate dauernden Wehrpflicht, dazu gibts noch 47'000 Dollar obendrauf. In Kasachstan gibts für eine Goldmedaille eine Dreizimmerwohnung, für Silber zwei Zimmer, für Bronze eine Einzimmerwohnung. Litauen zahlt für Gold 125'000 Franken plus die Mietkosten nach der Sportkarriere. Malaysia bezahlt den Olympiasiegern 190'000 Franken plus ein Auto.

Bemerkenswert ist die Bescherung für den philippinische Turner Carlos Edriel Yulo, der am Boden und am Sprung Gold gewann. Er bekommt rund 200'000 Franken Prämie, dazu ein Grundstück, ein Haus und eine Wohnung im Reichenviertel unweit der Hauptstadt Manila. Dank der Spende einer Restaurantkette kann er lebenslang essen, so viel er will. Zudem kann er ab 45 Jahren gratis seinen Darm spiegeln lassen, so oft er will. Yulo ist 24 Jahre alt.

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