Macht ihr Körper bei Olympia mit?
So stehts um den Oberschenkel von Hürden-Star Ditaji Kambundji

Als 22-Jährige kann Hürden-Sprinterin Ditaji Kambundji bei den Olympischen Spielen in Paris bereits in der Weltspitze mitlaufen. Wenn die Oberschenkelmuskeln nicht dazwischenfunken.
Publiziert: 24.07.2024 um 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2024 um 16:02 Uhr
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Jetzt sind es noch zwei Wochen, bis Hürdenhoffnung Ditaji Kambundji (22) ins Olympiarennen steigt. Der Wettkampfplan kommt der Bernerin entgegen. In anderen Sportarten geht es bereits jetzt oder in wenigen Tagen los, die Leichtathletik steht ab der zweiten Woche auf dem Programm und der Hürdensprint der Frauen erst noch gegen Ende (Start 7. August). So hat die EM-Silber-Läuferin Zeit, sich ihrem Oberschenkel zu widmen.

Weil Kambundji in den letzten Wochen die hintere Muskulatur des Oberschenkels, die Hamstrings, gespürt hat, hat sie mehrere Wettkämpfe nicht durchgezogen oder abgebrochen. So geschehen Ende Juni im Final an den Schweizer Meisterschaften und vor eineinhalb Wochen in La Chaux-de-Fonds NE. Und direkt am Tag darauf folgte der Rückzug vom Meeting in Luzern. Offenbar alles reine Vorsichtsmassnahmen. Dennoch häuften sie sich. Was heisst das für Olympia?

Ditaji Kambundji hat ein Argument, das glänzt

Auch zwei Wochen vor dem Grossauftritt gibt Kambundjis Management Entwarnung. Es gehe weiter aufwärts, trotz der Rückzüge habe sie weiterhin trainiert, auch Hürdenläufe. Zu Kambundjis positiver Einschätzung von vor einer Woche habe sich nichts geändert. Man wollte schlicht kein unnötiges Risiko eingehen.

Dynamisch über die Hürden: das Ziel von Ditaji Kambundji, natürlich erst recht beim Höhepunkt in Paris.
Foto: Claude Diderich/freshfocus
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Kambundji selbst erklärte letzte Woche beim kurzfristigen Rückzug von Meeting in Luzern gegenüber SRF, was es mit der Oberschenkel-Schonung auf sich hat: «Die Hamstrings sind eine Muskelpartie, die mir seit längerem immer wieder Mühe macht. Das ist nichts Neues oder Überraschendes.» Ein Argument, das positiv stimmt: «Die Schwierigkeiten haben diesmal vor der EM in Rom angefangen. Trotzdem konnte ich dort schnell laufen, das wird mich also nicht hindern.» Sehr schnell sogar. Anfangs Juni lief die 22-Jährige über die 100 m Hürden in 12,40 s mit neuem Schweizer Rekord zu EM-Silber!

Die schützende Hand ihrer Schwester

Sogar ihre Schwester Mujinga hat sich letzte Woche vor dem Luzern-Meeting offensiv für sie eingesetzt. Bevor sie vor den Medien eine Frage über sich beantwortete, hatte Mujinga ein Anliegen: «Noch etwas zu meiner Schwester. Sie hat sich nicht verletzt, sondern merkt einfach noch etwas ihre Hamstrings, hatte noch nicht volles Vertrauen. Aber es ist nichts passiert, es geht ihr immer noch gut.»

Geht es nach den gemessenen Zeiten, ist Ditaji Kambundji derzeit die Nummer 12 der Welt. Hält der Oberschenkel, darf sie sich durchaus Hoffnungen auf den grossen Wurf machen und in Richtung Podest schielen. Dann ist aber nichts mehr mit angezogener Handbremse. Denn: Ihr nächster Auftritt im Rampenlicht findet auf der nigelnagelneuen violetten Bahn im 77'000 Plätze fassenden Stade de France statt.

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