Kennst du sie alle?
Das sind unsere Gold-Hoffnungen

Blick stellt alle Schweizer Olympia-Teilnehmer von Paris vor. Diese Athleten haben das Potenzial, Olympiasieger zu werden.
Publiziert: 26.06.2024 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.07.2024 um 14:03 Uhr

Nina Christen

Schiessen, 50 m Kleinkaliber Dreistellungskampf, 10 m Luftgewehr
7. Februar 1994
Immensee SZ
Grösster Erfolg: Olympiasieg 2021

Nina Christen gelang 2021 an den Olympischen Spielen in Tokio die vorläufige Krönung ihrer Karriere – die Nidwaldnerin gewann nach Bronze auch noch historisches Gold. Sie wurde zur ersten Schweizer Olympiasiegerin im Schiessen überhaupt. Doch die 30-Jährige kennt auch die Schattenseiten des Lebens: Nach ihrem Sensationserfolg litt sie unter einer Erschöpfungsdepression. Wochelang kam sie am Morgen kaum aus dem Bett. Der Trubel um ihre Person hatte sie regelrecht erstickt. Christen machte ihr Tief publik, zog sich zurück und fing sich wieder auf – auch durch eine Ausbildung zur Helikopterpilotin. Ob sie nun auch in Paris abhebt? Ihre Leistungen sind auch nach den Höhen und Tiefen nach Tokio noch immer stark: An den European Games holte sie letztes Jahr dreimal Gold. 

Steve Guerdat

Reiten, Springen, Einzel und Team
10. Juni 1982
Elgg ZH
Grösste Erfolge: Olympia-Gold Einzel 2012, Weltcup-Final-Sieger 2019, 2016, 2015

Nina Christen, Schiessen.
Foto: keystone-sda.ch
1/7

Seit 2004 hat Steve Guerdat keine Sommerspiele mehr verpasst. 2008 in Hongkong war der Jurassier im Bronze-Team und ritt damals die Stute Jalisca Solier. 2012 in London wurde er Einzel-Olympiasieger im Sattel von Nino des Buissonnets. Für Paris fiel seine Wahl auf Dynamix de Bélhème. Mit der elfjährigen Stute, die seit 2019 in seinem Beritt ist, wurde Guerdat im letzten September Europameister. Nach jener Goldmedaille liess der Springreiter mit der Aussage aufhorchen, dass Dynamix das beste Pferd sei, das er je hatte. Guerdat hat die Stute selber und mit Sorgfalt auf höhere Aufgaben vorbereitet. Er ist ein Könner darin, seine vierbeinigen Partner mit perfektem Timing – wie auf ein Olympia-Turnier hin – an Top-Leistungen heranzuführen.

Andrin Gulich / Roman Röösli

Rudern, Zweier ohne Steuermann
9. März 1999 / 22. September 1993
Zumikon ZH / Sempach LU
Grösste Erfolge: Weltmeister 2023, Gesamtweltcupsieger 2023

An Weihnachten 2022 vor einem Jahr wusste das Ruder-Duo noch nicht einmal, dass es die Saison 2023 gemeinsam im Boot verbringen würde. Doch dann wird die vom Verband getroffene Zuteilung ein Volltreffer. Letztes Jahr werden Gulich/Röösli Weltmeister, Europameister, Gesamtweltcupsieger und so fast zwangsläufig auch heisse Medaillenanwärter für Paris. Für Röösli, den ältesten Ruderer in der Nati und intern deshalb mit dem Spitznamen «Urgrossvater» ausgestattet, sinds die dritten Spiele. Nach seinem Masters-Studium in England kehrte der Luzerner für seinen grossen Olympia-Traum in die Nati zurück. Gulich stammt aus der besonders talentierten Schweizer U23-Generation und fährt zu seinen zweiten Spielen.

Martin Fuchs

Reiten, Springen, Einzel und Team
13. Juli 1992
Wängi TG
Grösste Erfolge: Europameister 2019, Weltcup-Final-Sieger 2022

Für Martin Fuchs sind es nach 2021 in Tokio und 2016 in Rio de Janeiro die dritten Sommerspiele – und die ersten, für die er nicht seinen (mittlerweile nach einem Weideunfall pensionierten) Traum-Wallach Clooney sattelt. Mit Leone Jei setzt Fuchs erneut auf einen Schimmel, der ihn in diesem Jahr unter anderem zu den Siegen im Grossen Preis von Windsor (Gbr) und Ocala (USA) getragen hat. Den zwölfjährigen Leone Jei ritt Fuchs 2023 und 2021 an den Europameisterschaften, vor drei Jahren gewann er EM-Silber und holte mit dem Team die EM-Goldmedaille. Martin Fuchs stammt aus einer Reiter-Familie. Sein Onkel Markus Fuchs (69) gewann 2000 in Sydney Team-Silber. Sein Vater Thomas Fuchs (67), der Trainer der Schweizer Springreit-Equipe, nahm ebenfalls an zwei Sommerspielen (1988, 1992) teil.

Noè Ponti

Schwimmen
1. Juni 2001
Locarno TI
Grösste Erfolge: Olympia-Bronze 2021 über 100 Meter Schmetterling, Kurzbahn-Europameister über 200 m, 100 m und 50 m Schmetterling 2023

Er ist eine Wasserratte. Noch nicht drei Jahre alt, brauchte Noè Ponti keine Hilfe mehr beim Schwimmen. Schon damals ähnelte sein Stil dem Schmetterling. Inzwischen ist er 23 Jahre alt und Olympiamedaillengewinner. In Tokio 2021 gewann er Bronze über 100 Meter Schmetterling. Doch die Ziele und Träume des Tessiners sind grösser. Er möchte Olympiasieger werden. Ob ihm das in Paris gelingt? Noè Ponti ist ein Perfektionist, verlieren mag er nicht, egal, worum es ihm geht. Eine schlechte Note in der Schule? Machte ihn wütend. Darum ist nur das Beste gut genug. In Paris ist er über 100 Meter und 200 Meter Schmetterling am Start und wird auch Teil der 4x100-Meter-Lagenstaffel sein.

Raphaël Ahumada / Jan Schäuble

Rudern, leichter Doppelzweier
20. Mai 2001 / 29. Dezember 1999
Denges VD / Hergiswil NW
Grösster Erfolg: WM-Silber 2023 

Raphaël Ahumada fand dank seiner Tante zum Rudern. Sie machte sich Sorgen um seine Haltung: «Rudern wäre gut für deinen Rücken.» Wenig später flatterte ein Flyer des Ruderclubs Morges in Ahumadas Haus. Zusammen mit seinem besten Kollegen nahm er das Angebot für eine Schnupperwoche an. Seither ist es seine grösste Leidenschaft. Ab der U15-Stufe gewann er in jeder Altersklasse der Junioren eine Goldmedaille. Für die Olympischen Spiele hat Ahumada sein Architekturstudium unterbrochen. Auch Jan Schäuble schlägt eine akademische Laufbahn ein. Der Hergiswiler studiert Chemieingenieurwesen an der ETH Zürich. Die zweifachen Europameister gehören in Paris zu den grössten Schweizer Medaillenhoffnungen. 

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