Schweizer Duo muss warten
Seine zu schmutzig – Männer-Triathlon verschoben

Befürchtungen im Vorfeld haben sich bewahrheitet: Der Triathlon der Männer muss verschoben werden. Die Pariser Seine ist zu schmutzig.
Publiziert: 30.07.2024 um 05:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2024 um 10:14 Uhr
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AFPAgence France Presse

Der olympische Triathlon der Männer ist wegen der schlechten Wasserqualität der Seine um einen Tag auf Mittwoch verschoben worden. Das teilten die Organisatoren nur wenige Stunden vor dem geplanten Start des Rennens mit. Die heftigen Regenfälle am Wochenende hätten erneut zu «Werten über dem Limit» geführt, hiess es in einer Erklärung. Schon das Training am Sonntag und Montag war ausgefallen.

Der Wettkampf der Männer soll nun am Mittwoch um 10.45 Uhr beginnen und somit unmittelbar nach der Entscheidung der Frauen um 8 Uhr. Voraussetzung sei, dass «die nächsten Tests den Standards entsprechen», teilten das Organisationskomitee der Pariser Spiele und der Verband World Triathlon mit. Die Gesundheit der Athleten habe Priorität. Für die Schweiz sollen am Mittwoch Adrien Briffod und Max Studer an den Start gehen.

Die Wettbewerbe der Triathleten sind die ersten, die im Fluss von Paris stattfinden. Schon seit Tagen herrschten Zweifel am offiziellen Terminplan.

Triathlet Max Studer darf bei Olympia noch nicht ran. Die Seine ist noch zu schmutzig.
Foto: KEYSTONE/EPA/FRANCK ROBICHON
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«Sehe, wie die Leute ihren Mist in die Seine werfen»
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Pariser würden nicht reingehen:«Sehe, wie die Leute ihren Mist in die Seine werfen»

Bürgermeisterin ging baden

Schon weit vor dem Start der Spiele hatte die Wasserqualität immer wieder für Aufsehen gesorgt. Unter anderem nahmen die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo (65) und Organisationschef Tony Estanguet (46) ein Bad in der Seine, um zu beweisen, dass der Fluss sauber genug ist.

In den vergangenen Jahren investierte der französische Staat umgerechnet etwa 1,35 Milliarden Franken, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in die Seine und ihre Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine flutete.

Wegen des regenreichen Frühsommers liegen die Wasserproben aber teilweise noch über den Schwellenwerten, etwa bei den Fäkalien-Bakterien E.Coli. In Online-Diensten kursierten zahlreiche bissigen Kommentare zur Seine, der «Toilette von Paris».

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