Fuchs und Mändli reiten im Einzel um eine Medaille
Schock-Out für Guerdat: «Es tut weh»

Martin Fuchs springt auf Clooney souverän in den Einzel-Final, Beat Mändli rutscht auf Dsarie knapp rein. Steve Guerdat verpasst ihn wegen einem Abwurf.
Publiziert: 03.08.2021 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2021 um 16:24 Uhr
Sebastian Rieder aus Tokio und Nicole Vandenbrouck

Die Schweizer Springreiter stehen unter Druck, als sie in der zweiten Gruppe der 73 Starter in den Parcours reiten. Zahlreiche Konkurrenten haben bereits eine Blanko-Runde hingelegt. Einen solchen Null-Fehler-Ritt braucht es mit dem neuen Modus, um in den Einzel-Final einziehen zu können. Dort finden nur die 30 Besten Platz.

Zu ihnen zählt Martin Fuchs (29). Er hält dem Druck stand, zeigt, weshalb er und sein Wallach Clooney ein Traumpaar sind im Parcours. «Clooney war brillant», sagt die Weltnummer 2, «es war eine herausfordernde Runde für uns, Clooney und ich haben beide den Druck gespürt.»

Um seine für ihn ungewohnte Nervosität vor dem Wettkampf in den Begriff zu bekommen, habe er ein gutes Gespräch mit Swiss-Olympic-Sportpsychologe Jörg Wetzel geführt, erklärt Fuchs. Es hat geholfen.

Martin Fuchs hat Druck und Nervosität weggesteckt und zieht mit Wallach Clooney soverän in den Einzel-Final ein.
Foto: keystone-sda.ch
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Zittern muss Beat Mändli (51). Der Routinier absolviert den anspruchsvollen Parcours auf seiner Stute Dsarie souverän und ruhig. Zu ruhig! Am Ende bleibt der Lysser zwar ohne Fehler – überschreitet die erlaubte Zeit aber um 2,46 Sekunden.

«Wenn das Pferd so im Schuss ist, darf so etwas nicht passieren», sagt Mändli nach seiner Runde, «das ist ärgerlich. Ich habe das böse Gefühl, dass es nicht reicht.» Doch er täuscht sich! Weil nach ihm einige Konkurrenten patzen, rutscht Mändli gerade noch so in den Final.

Steve Guerdat dagegen verpasst bei seinem fünften Olympia-Start in Folge den Einzel-Final. Venard de Cerisy reisst eine Stange bei der Triple-Bar. «Ich habe den Sprung vielleicht ein bisschen unterschätzt», analysiert der Olympiasieger von 2012, «ich merkte beim Absprung, dass Venard etwas abbremst, aber dann war es schon zu spät.» Guerdat hadert: «Venard hat alles gegeben, ich hätte es besser machen können». Mehr Konzentration, das Bein mehr am Pferd, weil er den Sprung vielleicht zu ruhig angeritten sei. «Es tut weh.»

Nun drückt er Fuchs und Mändli die Daumen im Einzel-Final. Der Team-Wettkampf startet am Freitag.

Olympische Sommerspiele in Tokio

Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.

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