Was für eine Leistung von Catherine Debrunner. Mit 1:41,04 Minuten gewinnt die Rollstuhlsportlerin über 800 m in der Kategorie T53 Gold und stellt gleichzeitig einen neuen Paralympics-Rekord auf. Es ist bereits der zweite Streich der Thurgauerin. Schon über 5000 m hat die 29-Jährige die Goldmedaille gewonnen.
In Tokio 2021 holte Debrunner über die zwei Bahnrunden Bronze. Nun ist sie eine Klasse für sich. Die Ostschweizerin bietet beim Start-Ziel-Sieg eine Machtdemonstration. Sie legt einen derart fulminanten Start hin, dass keine einzige Konkurrentin vom Windschatten profitieren kann.
«Es ist unglaublich», sagt eine überglückliche Debrunner im SRF-Interview. Es sei schwierig gewesen, sich zu fokussieren, da «viele hohe Erwartungen hatten – ich ebenfalls». Die Stimmung im Stade de France und die Eindrücke seien unfassbar, «so etwas habe ich noch nie erlebt».
Schär reagiert mit Gold auf 5000-m-Enttäuschung
Kurz nach Debrunners Coup fährt auch Manuela Schär in der Kategorie T54 zu Gold über 800 m. 1:42,36 Minuten – auch das ist paralympischer Rekord. Damit ist ihr die Titelverteidigung geglückt. «Ich kann es fast nicht in Worte fassen», sagt die Luzerner Rollstuhlsportlerin zu SRF.
Die Schweizerin weiss die Enttäuschung des 5000-m-Rennens, in dem sie Fünfte geworden ist, wegzustecken, auch wenn dies «sehr schwierig» gewesen sei. Die 39-Jährige reiht sich bis zur Schlusskurve auf Position 3 ein. Noch vor der Zielgeraden schert sie aus und distanziert die Konkurrentinnen auf dem Weg zur fünften Medaille für die Schweizer Delegation noch deutlich. «Es ging taktisch super auf», freut sich die Innerschweizerin.
Schär bestreitet bereits ihre sechsten Paralympics. Für sie ist es das letzte Bahnrennen, danach fokussiert sie sich auf den Marathon. Bei ihrer ersten Teilnahme 2004 in Athen gewann Schär Silber über 200 m und Bronze über 100 m. Insgesamt zieren nun sechs Olympia-Medaillen ihr Palmarès.