Albasini über sein gutes Näschen
«Ab und zu bin ich auch ein Trottel»

Michael Albasini erringt immer wieder Siege, weil er Renn-Situationen gut einschätzen kann. Nicht immer aber ist der Ostschweizer mit sich zufrieden.
Publiziert: 12.07.2017 um 15:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:10 Uhr
Albasini düpierte seine Kokurrenten schon mehrmals.
Foto: EQ Images
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Hans-Peter Hildbrand

Massensprint bei der 10. Tour-de-France-Etappe? Klar, der Sieger heisst Marcel Kittel (29). Der Deutsche gewinnt seine vierte Etappe an dieser Tour – oder seine total 13.

7000 Meter vor dem Ziel haben die Teams der Sprinter die beiden französischen Ausreisser Yoann Offredo (30,) Fr) und Elie Gesbert (mit 22 jüngster TdF-Starter) eingeholt. Offredo ist an dieser Tour beinahe 400 Kilometer vorausgefahren. Gebracht hat es nichts – ausser ein bisschen Trikotwerbung für sein belgisches Team (Wanty – Groupe Gobert).

Solche «Selbstmord-Attacken» oder Werbefahrten hat Michael Albasini (36 / Team Orica) nicht mehr nötig. Der Ostschweizer ist im Feld für die gute Nase bekannt. Hat so schon etliche seiner total 27 Profisiege errungen. Wie er das macht? «Trainer Paul Köchli hat einmal gesagt, entweder musst du intuitiv intelligent oder intelligent intuitiv sein – aber ab und zu bin auch ein Trottel und vergebe die Chance.»

Er schaut sich diverse Parameter an wie persönliche Form, Gesamtklassement, Charakter der Ausreisser. Dann entscheidet er, ob es sich lohnt oder nicht. «Aber an der Tour musst du schon froh sein, um überhaupt einen Abgang zu erwischen.»

Er entscheide von Tag zu Tag, von Etappe zu Etappe. Ausserdem hat Michael Albasini noch wichtigere Aufgaben, als nur auszureissen – und auf einen Etappensieg zu hoffen. Er muss an dieser Tour für den Gesamtsiebten Simon Yates (24) fahren. Der Brite trägt zudem das Weisse Trikot des besten Jungprofi.

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