Das meint BLICK zum Schweizer Rad-Exploit
Dillier weckt Frühlingsgefühle

Der Auftritt von Silvan Dillier bei Paris–Roubaix kommt gerade richtig. Sein Exploit gibt dem Schweizer Radsport den bitter nötigen Schub.
Publiziert: 09.04.2018 um 18:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:35 Uhr
Silvan Dillier jubelt über seinen 2. Platz beim Klassiker in Paris-Roubaix.
Foto: imago/Belga
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Stefan Meier
BLICK-Ressortleiter Stefan Meier

Viele befürchteten, dass dem Schweizer Radsport nach Fabian Cancellaras Rücktritt schwierige Zeiten bevorstehen. Dass Exploits an den grossen Klassikern wie Paris–Roubaix nicht mehr möglich sind.

Und jetzt das. An diesem sonnigen wunderbaren Tag weckt Silvan Dillier bei den Schweizer Rad-Fans die Frühlingsgefühle. Mit dem Schweizer Kreuz auf dem Trikot brilliert der Aargauer in der Hölle des Nordens.

Ein Exploit zum besten Zeitpunkt. Seit Wochen fallen die Schweizer eher durch technische Defekte und Stürze auf und kaum durch Leistung. Sie hadern, weil es ihnen in der Rolle als Helfer der Teamkapitäne, oft nicht möglich war, das Glück in die eigenen Hände zu nehmen.

Dillier zeigt nun, dass es auch anders geht. Er hat sich mit seinem Teamwechsel von BMC zu Ag2r-La Mondiale von den Fesseln gelöst. Nun darf er auch mal auf eigene Rechnung fahren. So wie gestern, beim Rennen seines Lebens. Endlich darf er zeigen, was er drauf hat.

Der Mut, mit dem er seine Karriere verfolgt und mit dem er beim wichtigsten Rad-Klassiker die Flucht nach vorne wagte, sollte als Beispiel dienen für die anderen Radgenossen.

Ganz sicher dient der Coup als Heissmacher für alle Gümmeler im Lande. Ab in den Keller, Rennrad rausholen und raus auf die Strasse. Und – ebenso wichtig – hin zu den Rad-Highlights, die folgen. Ab 24. April die Tour Romandie, ab 9. Juni die Tour de Suisse. Gut möglich, dass es dort den nächsten Dillier-Coup zu sehen gibt.

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