Daten-Revolution an der Tour de Romandie
So überwacht IAM seine Profis

Wie in der Formel 1 gibts neu auch im Radsport Telemetrie während des Rennens. Das IAM-Team macht es vor.
Publiziert: 27.04.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:32 Uhr
Sein dritter Streich: Valverde (r.) gewinnt den letzten Frühjahrs-Klassiker – und lässt Gegner Alaphilippe leiden.
Foto: Sirotti/EQ Images
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Von Hans-Peter Hildbrand

Endlich! Der Profi-Radsport bietet immer noch ein Bild, das in einem altmo­dischen Rahmen steckt. Ja nichts Neues! Nun bricht das Schweizer IAM-Team diesen Rahmen. Vorbild ist die Formel 1.

Noch nach der alten Façon bestreiten die Profis das letzte grosse Frühjahrsrennen, den Klassiker Lüttich–Bas­togne–Lüttich. Nach 253 km gewinnt Alejandro Valverde (35) zum dritten Mal. Bester Schweizer wird der IAM-Fahrer Sébastien Reichenbach auf Rang 24.

Ab Dienstag – die 69. Tour de Romandie startet mit einem Teamzeitfahren – hält die Formel 1 Einzug in den Radsport. Die Schweizer Firma Geo Positioning Swiss Technology (GSPT) macht es mit Feldversuchen möglich.

Während des Zeitfahrens werden von jedem IAM-Profi die Position (wo fährt er in der Gruppe), das Tempo, der Puls, die Tretfrequenz und die Kraftwerte (Watt) aufgezeichnet. Diese Daten sind vom Trainer und Sportlichen Leiter in Echtzeit einsehbar.

«Noch arbeiten wir mit 100 Gramm schweren Modulen», sagt Firmen-Inhaber Pierre-Albert Cantin. «Es sind Pro­totypen.» Die Daten sind vorerst nur von IAM, dem Welt­verband UCI und der Gruppe «Velon» (Verbund der WorldTour-Teams) einsehbar.

Die drei wollen den «Radsport besser machen» und alte Strukturen aufbrechen. Patrick Lefevere (60), Manager des Teams Etixx (Be), rechnet vor: «3,5 Milliarden TV-Zuschauer hat die Tour.

Stellen wir uns vor, zehn Millionen davon würden eine App für 5 Euro kaufen.» Und auf dieser App soll dann wie am TV live alles über den Lieblingsfahrer zu sehen und zu lesen sein.

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