Den BMC-Schweizern entwischt
Sagan gewinnt zweiten Test vor der Flandern-Rundfahrt

24 Stunden nach der Niederlage gegen Olympiasieger Van Avermaet schlägt Peter Sagan zurück. Der Weltmeister gewinnt den Halbklassiker Kuurne–Brüssel–Kuurne im Spurt.
Publiziert: 26.02.2017 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:29 Uhr
Peter Sagan lässt bei Kuurne-Brüssel-Kuurne seine Ausreisser-Kollegen stehen.
Foto: imago/Belga
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Hans-Peter Hildbrand

Er könne nicht jeden Tag gewinnen, sagt Weltmeister Peter Sagan (27) am Samstag nach der bitteren Sprint-Niederlage beim 72. Omloop Het Nieuwsblad (BLICK berichtete). Es ist der 85. zweite Platz des Slowaken. Diesmal wird er von Vorjahressieger und Olympiasieger Greg Van Avermaet geschlagen. «Ich war nicht der stärkste Fahrer. Aber ich hatte Vertrauen in meinen Sprint – das gab den Ausschlag», sagt der Belgier. Er litt im November noch an einem Fussbruch.

Stefan Küng bleibt mit den Besten vorne – bis kurz vor der nächsten Rampe, dem Eikenberg. «Mir fuhr einer hinten in die Gangschaltung», so Küng. Er steigt ab, kann die Kette noch irgendwie entwirren und richtig auf die Zahnkränze legen. «Aber auf dem nächsten Kopfsteinpflaster war der Wechsel endgültig hin – und ich raus aus der Spitzengruppe.»

Töffs helfen Sagan bei Revanche

24 Stunden später schlägt Peter Sagan zurück. Er gewinnt Kuurne–Brüssel–Kuurne im Spurt einer Fünfergruppe. Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hat sich die kleine Fluchtgruppe abgesetzt. Die BMC-Übermacht ist geschlagen! Greg Van Avermaet (7.)  kann mit seinen drei Schweizer Teamkollegen Stefan Küng (15.), Silvan Dillier (16.) und Martin Elmiger (35.) sowie dem Luxemburger Jempy Drücker das Loch nicht zufahren.

«Wir wissen alle selbst, dass so eine Situation eigentlich nicht passieren darf», erklärt der Aargauer Silvan Dillier. Schliesslich fährt er laut Teamkollege Martin Elmiger «im stärksten Klassiker-Team». Dillier gibt zu, mit dem Vorhaben der Nachführ-Arbeit gescheitert zu sein. Doch wie so oft an belgischen Rennen, haben die zahlreichen Motorräder auf Rennstufe das Wegfahren erleichtert. Die fünf Ausreisser haben vom Windschatten der Töff-Fahrer profitiert.

Küng und Dillier geschlagen, aber auf Kurs

Der Test für die Flandern-Rundfahrt (2. April) ist dennoch misslungen. Mit dem GP Harelbeke und Gent-Wevelgem stehen Ende März noch zwei Testrennen auf dem Programm. Die Form von Stefan Küng und Silvan Dillier aber stimmt – das nächste Mal müssen sie einfach nur besser aufpassen.

Ein schlimmes Wochenende erlebt Belgiens Altmeister Tom Boonen (36). Er gibt am Samstag nach einem Sturz auf. In Kuurne wirft ihn ein Magen-Darm-Virus aus der Startliste. Die Karriere von Tom Boonen geht am Abend von Paris–Roubaix (9. April) nach 16 Profi-Jahren zu Ende.

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