Das meint BLICK
Cancellara ist für die Niederlage in Flandern selbst verantwortlich

Hans-Peter Hildbrand über den 2. Platz von Fabian Cancellara an der Flandern-Rundfahrt.
Publiziert: 03.04.2016 um 19:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:57 Uhr
Cancellara gönnt sich nach dem Kampf ein Bierchen.
Foto: Twitter
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Hans-Peter Hildbrand

Es ist ein Jammern auf hohem Niveau. Aber wie anderes soll man mit einem Ausnahme-Athleten wie Fabian Cancellara umgehen? Er ist zu seiner 13. und letzten Flandern-Rundfahrt mit einem klaren Ziel gestartet: Ein viertes Mal zu gewinnen und Geschichte zu schreiben.

Er hat nach 255 Kilometern alles verpasst. Das schmerzt ihn. Was soll er da nach Gründen suchen? Dass er aus Nervosität zu wenig geschlafen hat? Dass sein Team den ganzen Tag dem Rennen hinterher gefahren ist? Er ist für die bittere Niederlage selbst verantwortlich.

Rund 30 Kilometer vor dem Ziel hat er zweimal gezögert – und so das Rennen verloren. Wenn ein Weltmeister wie Peter Sagan angreift, muss er mitfahren. Aber er hat gewartet. Seine Aufholjagd kommt zu spät. Er hat sich verrechnet.

Es ist nicht das erste Mal in seiner 16-jährigen Karriere. 2009 hat er an der heimischen WM in Mendrisio den Australier Cadel Evans unterschätzt. Fabian fuhr zu überheblich. An den Olympischen Spielen 2012 in London hat er sich mit einem Fahrfehler um die Goldmedaille gebracht.

Die nächste Chance hat Fabian Cancellara am Sonntag bei Paris-Roubaix. Da muss er keine Geschichte schreiben. Er kann höchstens zu Roger de Vlaeminck und Tom Boonen (je 4 Siege) aufschliessen. Dazu muss er einfach «nur» gewinnen. Wie ist eigentlich egal.

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