Erfolgreichste Rad-Nationen
Schweiz im ewigen Medaillenspiegel der WM vorne dabei

Zum zehnten Mal findet diese Woche in der Schweiz eine Rad-WM statt. Applaus von überraschender Seite gabs für einen Weltmeister 1971 in Mendrisio. Hier erfährst du auch, welchen Platz die Schweiz in der ewigen Rad-WM-Rangliste belegt.
Publiziert: 22.09.2024 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2024 um 11:56 Uhr

1971. Es war das Jahr von Eddy Merckx. Er gewann die Klassiker Paris–Nizza, Mailand–Sanremo und Lüttich-Bastogne-Lüttich. An der Tour de France feierte er einen Hattrick. Doch der «Kannibale» war noch lange nicht satt. Im August traf sich die Rad-Elite zur WM in Mendrisio. Beim Angriff des Belgiers in der vorletzten Runde hielt nur Felice Gimondi mit, doch im Sprint war der Italiener chancenlos. 60'000 Fans waren begeistert. Unglaublich: Sogar die Soldaten, welche die Ziellinie «bewachten», jubelten.

«Verschlossen, manchmal sogar mürrisch», so beschrieben ihn Weggefährten. Zuerst versuchte es Guiseppe Saronni als Bahnfahrer. 1977 wechselte er zu den Profis. Neben WM-Strassengold 1982 gewann er 1979 und 1983 den Giro d’Italia. Der Italiener aus Novara wird heute 67 Jahre alt.

Ewiger Medaillenspiegel der Rad-Weltmeisterschaften

1. Holland: 53 x Gold (31 Männer – 22 Frauen)
Für dieses Ranking zählen Siege bei Strassenrennen und Zeitfahren. Die Männer aus Holland allein würden «bloss» auf Rang 2 liegen. Die Holländerinnen müssen für Platz 1 helfen. Mit Legenden wie Annemiek van Vleuten, die allein vier WM-Goldmedaillen gewann.

2. Belgien: 42 x Gold (35 Männer – 7 Frauen)
Eddy Merckx (79) und Rik van Steenbergen (1924–2003) – zwei Belgier gehören zum Rekordklub von fünf Fahrern, die auf der Strasse je drei Mal WM-Gold gewannen. Interessant: Im Zeitfahren holte nur ein Belgier Gold – Remco Evenepoel 2023. Der Titelverteidiger ist auch in diesem Jahr der Gold-Favorit.

3. Frankreich: 39 x Gold (25 Männer – 14 Frauen)
Sie ist eine Rad-Legende: Jeannie Longo (65) steuerte zum 3. Rang von Frankreich 9 Goldene bei (5 im Strassenrennen). Bei den Männern erwähnenswert: Julian Alaphilippe gelang es 2020/21 als erst siebtem Radprofi, seinen Strassen-Titel zu verteidigen.

4. Italien: 33 x Gold (27 Männer – 6 Frauen)
Fahrerinnen aus 9 Nationen konnten ein WM-Einzelzeitfahren gewinnen. Einer Italienerin gelang das aber noch nie. Stark ist die Bilanz der Männer aus Italien auf der Strasse: Mit 19 Mal Gold liegen sie im WM-Strassenrennen-Ranking auf Rang 2 hinter Belgien (27 Siege).

5. Deutschland: 25 x Gold (17 Männer – 8 Frauen)
Die deutschen Männer sind im Zeitfahren eine Macht: 7 Goldmedaillen – das schaffte keine andere Nation. Übrigens: Auch die Schweiz ist relativ weit vorne, schaffts in die Top 10. In diesem ewigen WM-Medaillenspiegel gibts mit 14 Goldenen (11 von den Männern) den 8. Rang.

Fabian Cancellara holte vier der 14 Schweizer Goldmedaillen.
Foto: foto-net / Hennes Roth

10 Weltmeisterschaften …

… fanden bisher in der Schweiz statt. In Zürich (3), in Bern, Lugano und Mendrisio (je 2) – sowie eine in Altenrhein. Dabei gabs total vier Heimsiege. Hans Knecht (Zürich 1946) und Barbara Heeb (Lugano 1996) auf der Strasse – Alex Zülle (1996) und Fabian Cancellara (Mendrisio 2009) im Zeitfahren.

Barbara Heeb wurde 1996 in Lugano Weltmeisterin.
Foto: foto-net / Cor Vos
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