Das geschah wirklich zwischen Schurter und Flückiger
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Video von brisanter Szene:Das geschah wirklich zwischen Schurter und Flückiger

Flückiger erlebte nach dem Schurter-Knatsch viel Hass
«Solche Kommentare können Menschen in den Abgrund treiben»

Mathias Flückiger hat nach dem Knatsch mit Nino Schurter in Lenzerheide viel Hass abbekommen. Nun spricht er ausführlich darüber.
Publiziert: 18.08.2022 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2022 um 14:38 Uhr

Der Mountainbike-Knatsch zwischen Nino Schurter (36) und Mathias Flückiger (33) im Juli hat die Schweizer Sportwelt bewegt. Nach dem Rennen in Lenzerheide haben sich die beiden in die Haare gekriegt. Schurter soll zuvor in Führung liegend von Flückiger «abgeschossen» worden sein. Der Olympiasieger macht Flückiger anschliessend grosse Vorwürfe, weil dieser an einer Stelle zu überholen versuchte, wo das schlicht nicht gehe.

Schurter flucht nach Zieleinfahrt wegen Flückiger
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Wortgefecht in Lenzerheide:Schurter flucht nach Zieleinfahrt wegen Flückiger

Flückiger hat deswegen viel Wut einiger Mountainbike-Fans in den Sozialen Medien abbekommen. Gegenüber den Zeitungen von CH Media spricht der Berner ausführlich darüber. Der Hass sei erschreckend, sagt er. «Jeder kann rauslassen ohne Rücksicht auf die negativen Folgen, die dadurch entstehen. In meinem Fall tat es zwar weh, aber ich kann damit umgehen. Aber es gibt viele Menschen, die solche Angriffe nicht einfach wegstecken können. Solche Kommentare können Menschen bis in den Abgrund treiben.»

Fairplay und Ehrlichkeit seien wichtig

Auch wurde nach dem Vorfall behauptet, die Szene habe mit Flückigers Charakter zu tun. Dieser wehrt sich: «Wer so etwas behauptet, hat sich keine Sekunde lang überlegt, um was es geht. Erstens hat ja niemand die Szene gesehen. Wie will er sich also eine Meinung dazu machen? Zweitens weiss auch niemand von ihnen, was alles vorher im Rennen bereits passiert ist. Und drittens hatte ich mich im Ziel emotional im Griff.» Für ihn als Mensch seien Fairplay und Ehrlichkeit zudem ganz wichtige Leitlinien.

Haben sich in Lenzerheide im Juli in die Haare gekriegt: Nino Schurter (r.) und Mathias Flückiger.
Foto: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Zum Glück habe er viele Menschen im Umfeld, die ihm in dieser Zeit geholfen haben, meint Flückiger. «Aber diese Angriffe unter der Gürtellinie tun halt trotz allem weh.» Es dürfe doch nicht sein, dass diese Leute ein solches Gewicht erhalten.

Keine Anzeigen

Anzeige wird er keine erstatten. «Eine Anzeige stoppt keinen einzigen dieser Schreihälse», so Flückiger. Stattdessen sei es wichtig, als Betroffener «sich diesen Unterschied zwischen dem anonymen Leben im Netz und dem richtigen Leben vor Augen zu führen».

Für ihn ist die Sache mit Schurter mittlerweile erledigt. «Es gab eine Aussprache. Ich spreche deshalb in der Öffentlichkeit nicht mehr über Lenzerheide», so Flückiger. Er sieht Schurter als Konkurrenten. «In einer Sportart, wo der Kampf Mann gegen Mann entscheidet, ist man Konkurrent. Nur Personen, die nichts von Spitzensport verstehen, sehen das vielleicht nicht so. Alles andere wäre nur gespielt!», so Flückiger. (mam)

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