Auch Neff im Weltcup stark
Flückiger  siegt im schlammigen Rennen – Schurter Sechster

Jolanda Neff (26) gelingt mit einem Podestplatz im Cross-Country-Rennen in Albstadt (D) der Start in die Weltcup-Saison. Die St. Gallerin wird hinter Kate Courtney (USA) Zweite. Noch besser läufts Mathias Flückiger: Er feiert seinen zweiten Weltcup-Sieg!
Publiziert: 19.05.2019 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2019 um 16:30 Uhr
Mathias Flückiger gewinnt in Albstadt.
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Marc Ribolla
Die WM-Hauptprobe im Austragungsort der Titelkämpfe 2020 glückt Mountainbikerin Jolanda Neff. Im baden-württembergischen Albstadt kann sich die 26-jährige Cross-Country-Spezialistin einen zweiten Platz ergattern.

Auf einer teilweise rutschigen Strecke – weil es in der Nacht noch geregnet hat – glänzt Neff im ersten Rennen mit ihrem neuen Team Trek gewohnt in den technisch schwierigen Passagen. Gegen die amtierende Weltmeisterin Kate Courtney ist sie aber auf verlorenem Posten.

Neff verliert in der ersten Runde den Kontakt, fällt zwischenzeitlich fast zwei Minuten hinter Courtney auf den dritten Platz zurück. Sie überdreht aber bewusst ihren «Motor» nicht und fährt ihr eigenes Tempo. Das zahlt sich aus. Jolanda rückt nochmals auf und erreicht das Ziel als Zweite mit 49 Sekunden Rückstand Das Podest komplettiert die Ukrainerin Yana Belomoina (+1:31).

Neff ist zufrieden: «Ich bin ganz happy. Ich habe meine Vorbereitung nicht darauf ausgerichtet gehabt, bin bisher nicht viel Mountainbike gefahren dieses Jahr.»

Sina Frei beim Elite-Debüt Elfte

Courtney feiert nach dem Erfolg im Shorttrack am Freitag einen Doppelschlag in Albstadt. Erstmals gewinnt sie ein Weltcup-Rennen. Im Gesamtweltcup führt sie klar vor Neff.

Die anderen Schweizerinnen können nicht ganz mithalten. U23-Fahrerin Sina Frei (21) verpasst als zweitbeste Schweizerin bei ihrem Elite-Debüt die Top 10 als 11. nur knapp. Ramona Forchini (16.) und Linda Indergand (20.) fallen zurück.

Zweiter Sieg für Mathias Flückiger

Das Männer-Rennen ist am Nachmittag von sintflutartigen Regenfällen zu Beginn überschattet. Die Strecke verwandelt sich in eine schlammige Angelegenheit. Bedingungen, die Superstar Nino Schurter (33) gar nicht liebt. Es wird nichts mit seinem vierten Sieg in Albstadt in Folge.

Der Bündner kommt völlig verdreckt ins Ziel und muss sich für einmal mit Platz sechs begnügen. In die Schweizer Bresche springt dafür Mathias Flückiger. Er feiert nach Mont-Sainte-Anne letzten August den zweiten Weltcup-Sieg der Karriere.

Dabei siehts anfangs gar nicht danach aus. Dem Berner vom Team Thömus mit Teamchef Ralph Naef springt die Kette raus, dennoch schafft er es ganz nach vorn.

Flückiger: «Ich musste nie ans Limit gehen, es ist verrückt. Ich fuhr wie in einem Tunnel und habe mich nur auf mein Rennen konzentriert.» Beflügelt von den euphorischen Fans reisst Flückiger die Arme mit einem Vorsprung von 32 Sekunden auf Mathieu van der Poel hoch. Dritter wird der Franzose Jordan Sarrou (+33).

Die Schweizer überzeugen mit tollen Resultaten. Nebst Flückiger und Schurter landen auch Flo Vogel (5.), Reto Indergand (8.) und Andri Frischknecht in den Top 10.

Forster am Knie verletzt

Grosses Pech hat Europameister Lars Forster! Er stürzt in der zweiten Runde und fällt weit zurück – gegen Ende der 4. Runde erwischt es ihn in einer rutschigen Abwärtspassage im Wald erneut. Es ist nicht der Tag Forsters. Zu allem Übel verletzt sich der Teamkollege von Schurter auch noch am rechten Knie.

Gestützt von den Sanitätern humpelt Richtung Ziel und muss sich im Spital untersuchen lassen. Teamchef Thomas Frischknecht: «Hoffentlich ist es nicht so schlimm wie es aussieht!»

Denn schon nächstes Wochenende gehts für Männer und Frauen im Weltcup weiter mit dem Rennen in Nove Mesto (Tschechien).

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