Machtdemonstration der Holländerin
Vollering fährt an der Tour de Suisse in eigener Liga

Mit dem Etappen- und Gesamtsieg von Demi Vollering geht in Champagne die Tour de Suisse der Frauen zu Ende. Die holländische Überfliegerin, die an drei von vier Tagen triumphierte, gewinnt mit 1:28 Minuten Vorsprung vor der Australierin Neve Bradbury.
Publiziert: 18.06.2024 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2024 um 20:11 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die viertägige Rundfahrt in der Schweiz bot alles, was das Herz der Radsport-Fans anspricht: in der 1. Etappe die 50-km-Flucht von Elise Chabbey und das spannende, aber leider verlorene Verfolgungsrennen mit Demi Vollering und Gaia Realini den Berg hinauf nach Villars-sur-Ollon. Tags darauf im Bergzeitfahren der Schluss-Effort von Vollering, die drei Kilometer vor der Ziellinie noch um 23 Sekunden hinter Elisa Longo Borghini lag. Am Montag und Dienstag schliesslich zwei sehr animierte Etappen in hügeligem Gelände, wodurch die Fahrerinnen in vielen kleinen Gruppen ins Ziel fuhren.

So spannend sich die einzelnen Etappen präsentierten, so wenig Zweifel gab es von Anfang an über die Gesamtsiegerin. Vollering fuhr in einer eigenen Liga. Sie übernahm das Leadertrikot bei erster Gelegenheit in Villars-sur-Ollon und verteidigte dieses souverän. Weil die 27-jährge Holländerin so viel stärker als die Konkurrentinnen war, konnte sie sich auch auf taktische Spielereien einlassen.

Am Dienstag lag sie 65 km vor dem Ziel über vier Minuten hinter einem Spitzenduo zurück, mit nur noch einer Teamkollegin an der Seite. Dennoch blieb Vollering völlig ruhig. Am Ende kämpfte sie in einer Vierer-Gruppe um den Sieg, wobei sie die sprintstarke Italienerin Elisa Longho Borghini deutlich hinter sich liess.

Drei Etappensiege in vier Tagen, dazu der Gesamtsieg: Demi Vollering war an der Tour de Suisse eine Klasse für sich.
Foto: GIAN EHRENZELLER

Vollering gewann mit der Tour de Suisse ihre vierte Rundfahrt hintereinander in diesem Jahr. Dass ihr Team SD Worx sie nicht in allen Rennsituationen ideal unterstützte, spielte keine Rolle. Auch die krankheitsbedingte Absenz ihrer Teamkollegin Marlen Reusser, welche die Heimrundfahrt im Vorjahr für sich entschieden hatte, war nicht von Belang. «Die Tour de Suisse ist für mich fast ein Heimrennen. Hier zu triumphieren, ist sehr schön», so die Holländerin, die seit mehreren Jahren in der Schweiz wohnt.

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