Michael Albasini beendet seine letzte Tour de Suisse
Ein Prost auf Alba und King Küng!!

Nach dieser Saison beendet Michael Albasini (39) seine lange Karriere. Vorher pedalte er mit seinem Rad-Kumpel Stefan Küng (26) und weiteren Freunden durch die Schweiz.
Publiziert: 14.06.2020 um 19:40 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2020 um 11:36 Uhr
Mathias Germann

Regen, Kälte, Verkehr und mehrere Nächte im Wohnmobil. Dazu 1000 Kilometer und 15'000 Höhenmeter auf dem Rad. Sieht so eine Traumwoche aus? «Für mich schon», sagt Michael Albasini (39) zufrieden. Nach acht Tagen quer durch die Schweiz hat er Andermatt UR erreicht und damit seine eigene, letzte Tour de Suisse beendet. «Ich bin kaputt, aber zufrieden. Es gab weder Stürze noch Verletzte. Gleichzeitig verspüre ich auch Wehmut, weil jetzt alles vorbei ist.»

Das stimmt natürlich nicht ganz – zumindest nicht in Bezug auf Albasinis Karriere. Weil sein Team Mitchelton-Scott den auslaufenden Vertrag bis Ende Saison verlängerte, muss der Thurgauer seine Profi-Laufbahn nach knapp 20 Jahren nicht auf dem Sofa beenden. «Aber in der Schweiz werde ich nie mehr Rennen bestreiten. Deshalb war diese private Tour für mich auch so wichtig.»

Letzte Rennen im August

Man merkt: Albasini ist mit sich im Reinen. Das war vor wenigen Woche noch nicht so. Nach der coronabedingten Absage der «richtigen» Landesrundfahrt fiel er in ein Loch. Doch dann kam Berufskollege Stefan Küng (26). Der WM-Dritte des letzten Jahres hatte die Idee, gemeinsam alle Etappen im normalen Strassenverkehr abzufahren. An einigen Tagen waren weitere Rad-Profis dabei, an anderen Wegbegleiter und Sportlerkollegen seines Sponsors Micarna.

Mit 39 Jahren beendet Radsportler Michael Albasini seine Karriere.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Besonders in Erinnerung bleibt Albasini, dass seine Ehefrau Corinne für ihn keine Mühe scheute. Sie fuhr immer mit dem Camper hinterher, mischte unzählige Bidons und bereitete leckeres Essen zu. «Im Wohnwagen ist es nicht so bequem wie im Hotel, dafür umso geselliger», erzählt Albasini. Am Freitag in Disentis GR folgte ein weiterer Höhepunkt: Eine feuchtfröhliche Pizza-Party für 50 Leute. «Wir haben einige Biere getrunken. Und ich darf sagen: Meine Leistung war auch da nicht schlecht», so Albasini lachend. Erst um 2:30 Uhr in der Früh legte er sich aufs Ohr.

Damit nicht ein falscher Eindruck entsteht: Albasini und Küng – beide fuhren die ganze Tour-Strecke – leisteten auch eine Menge. «An einem Tag fuhr ich während sechs Stunden durchschnittlich 250 Watt. Ich merke, dass die Form zurückkehrt. Noch ist ja nicht Schluss. Ich freue mich nun auf meine letzten Rennen ab August», so Albasini.

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