Nächste Medaille nach Reusser
Titelverteidiger Stefan Küng holt wieder EM-Gold

Die Bernerin Marlen Reusser (29) wird an der Rad-EM im italienischen Trentino ihrer Favoritenrolle gerecht und holt Gold im Zeitfahren. Und dann doppelt mit Stefan Küng bei den Männern auch gleich der Titelverteidiger nach.
Publiziert: 09.09.2021 um 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2021 um 18:48 Uhr

Stefan Küng ist erneut Europameister im Zeitfahren!

Der Schweizer Titelverteidiger gewinnt an der EM in Trento die Goldmedaille 7,7 Sekunden vor Top-Favorit Filippo Ganna (It) und Remco Evenepoel (Bel). Undankbarer Vierter wird Stefan Bissegger, der zweifache Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar wird Zwölfter.

Küng, der bei Olympia noch als Vierter hauchdünn ohne Medaille blieb, liegt bei Hälfte noch hinter Ganna und Evenepoel. Im zweiten Teil aber gibt der Ostschweizer noch mehr Gas und sichert sich letztlich den Titel.

Stefan Küng verteidigt seine Goldmedaille beim EM-Zeitfahren in Trento.
Foto: Getty Images
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Beim Siegerinterview erklärt Küng gegenüber «Eurosport»: «Es war ein sehr schneller Kurs. Ich versuchte, stets die Geschwindigkeit zu halten. Es ist normalerweise meine Stärke, am Schluss nochmals Gas zu geben. Die knappen Niederlagen haben mich motiviert, immer noch mehr zu pushen. Ich bin glücklich, dass ich das Europameister-Trikot behalten darf.»

Reusser holt Gold bei den Frauen

Sie sprach vor der Radsport-EM von «der Form meines Lebens». Nun lässt Marlen Reusser diesen Worten Taten folgen und holt Gold im Zeitfahren.

Nach Silber bei Olympia und an der letztjährigen WM steht die Bernerin nun erstmals ganz oben. Reusser verweist die Holländerin Ellen van Dijk um fast 20 Sekunden auf den Silber-Platz. Deren Landsfrau und Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten war in Italien nicht am Start. Sie schont sich für die WM von übernächster Woche in Flandern.

«Ich habe einen Lauf», erklärt Reusser, «zu Beginn des Zeitfahrens hatte ich sehr gute Beine und es fühlte sich leicht und locker an. Dann kam doch noch der Hammer und ich musste kämpfen.»

Der EM-Titel ist für Reusser ein weiterer Meilenstein ihrer noch jungen Karriere. Mit 27 Jahren kündigte sie ihren sicheren Job als Assistenzärztin, zog wieder bei ihren Eltern ein und setzte voll auf den Radsport. Ein Plan, der perfekt aufging. «Ich habe nie an meinem Weg gezweifelt, nie», sagt Reusser jetzt nach dem Triumph in Italien.

Wie lange Reusser nun diese Topform konservieren kann? «Das ist eine spannende Frage. Ich weiss es nicht. Bin ich jetzt schon auf dem Peak? Oder kann ich an der WM noch zulegen? Wir werden es sehen.» (D.L.)

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