Das zweite Weltcup-Rennen des Jahres ist eine Machtdemonstration von Weltmeisterin Jolanda Neff (25). Trotz schwierigen Verhältnissen mit schlammigem Untergrund zeigt die St. Gallerin auf der zermürbenden Strecke in Albstadt (D) ein starkes Rennen von A bis Z.
Neff setzt sich von Beginn weg an die Spitze und fährt kontinuierlich einen Vorsprung heraus. Die Konkurrenz hat ihre liebe Mühe und stürzt in den Abfahrten. Im Laufe des Rennens muss aber auch Jolanda zweimal zu Boden.
Am Ende triumphiert sie mit mehr als zwei Minuten Vorsprung vor der Ukrainerin Jana Belomoina und der Holländerin Anne Tauber. Es ist Neffs zehnter Weltcup-Sieg der Karriere und ihr erster seit dem WM-Titel letzten Herbst.
«Ich liebe diese Bedingungen, genau so mag ich es. Es war mein Ziel, mit mindestens zwei Minuten Vorsprung zu gewinnen», sagt Neff, die im ersten Weltcup-Rennen im März in Südafrika angeschlagen Sechste wurde.
Stark fährt auch Alessandra Keller (22). Die Schweizerin ist in der letzten Runde noch auf Podestkurs, muss sich aber im Ziel um sieben Sekunden als Vierte geschlagen geben. Linda Indergand wird Sechste.
Dank des Sieges im Cross-Country-Rennens übernimmt Neff nach zwei Rennen die Führung im Gesamtweltcup. Nächste Woche gehts bereits in Nove Mesto weiter. Im U23-Rennen der Frauen gibts mit Sina Frei ebenfalls eine Schweizer Siegerin.
Schurter macht sein Pech vergessen
Bei den Männern steht mit Olympiasieger und Weltmeister Nino Schurter (32) ebenfalls ein Schweizer zuoberst auf dem Podest. Der Bündner holt sich seinen 27. Weltcupsieg und macht so sein Pech vom Short-Race vom Freitag vergessen, als er wegen eines Defekts aufgeben musste.
Trotz der schlechten Startposition aus der dritten Reihe kann sich Schurter gleich zu Beginn an die Spitze fahren. In der vierten von sechs Runden erhöht er die Pace, nur der Franzose Stéphane Tempier kann mithalten. Maxime Marotte (Fr) und Mathieu Van der Poel (Hol) fallen zurück.
In der fünften Runde distanziert Schurter auch Tempier. In beeindruckender Manier bringt er den Sieg mit 16 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Schurter übernimmt damit wie Neff die Gesamtweltcup-Führung. Sam Gaze (NZL), der beim Saisonstart in Stellenbosch siegte, hat heute wegen eines platten Reifens bei Rennmitte keine Chance.
Die tolle Schweizer Bilanz komplettieren Matthias Flückiger (6.), Lukas Flückiger (8.), Nicola Rohrbach (10.), Lars Forster (11.) und Reto Indergand (12.).