Olympia-Regelung ist ein No-Go
Ein klassisches Eigentor

Die Radrennen auf der Strasse bei den Olympischen Spielen werden kastriert. Damit entzieht man dem Sport seine DNA, findet Rad-Reporter Mathias Germann.
Publiziert: 19.04.2024 um 11:57 Uhr

Um es vorneweg klarzustellen: Ja, bei Olympia gehören auch Athleten kleinerer Nationen, sogenannte Exoten, dazu. Und ja, die Gleichberechtigung darf auch in Paris keine Worthülse sein. Bloss: Was sich in Paris beim Strassenradsport abspielen wird, ist ein No-Go. 

Angefangen bei den brutalen Selektionsrichtlinien. Nur zwei Schweizer sind beim Strassenrennen dabei. Kein Team hat mehr als vier Athleten. Beim Zeitfahren könnte es so weit kommen, dass der amtierende Olympiasieger Primoz Roglic zuschauen muss – dies, weil Slowenien nur einen Quotenplatz und den zweifachen Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar hat. Das ist so sinnlos wie die Tatsache, dass Männer und Frauen nur 90 Fahrer am Start des Strassenrennens haben werden – damit entzieht man diesem Sport seine DNA.

Das Problem wird dadurch verschärft, dass der Niveau-Unterschied bei über 50 teilnehmenden Nationen riesig ist. Heisst: Vielleicht sind viele nach einer oder zwei Rennstunden bereits am Ende ihrer Kräfte. Es droht ein ziemlich langweiliges Rennen.

Für Rad-Reporter Mathias Germann entziehen die neuen Olympia-Regeln dem Sport seine DNA.

Mit diesen Regeln wird der Olympiasieg im Radsport abgewertet. Gut möglich, dass künftig einige Stars gar freiwillig auf eine mögliche Goldmedaille bei Sommerspielen verzichten, weil sie gar nicht antreten werden. Ein klassisches Eigentor.

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