Rad-Ass Imhof nach Horror-Sturz
«Bin froh, dass ich noch da bin»

Claudio Imhof (31) ist auf dem Weg zurück. Das allein grenzt an ein Wunder. Er berichtet über seinen schlimmen Unfall auf der Bahn in Grenchen.
Publiziert: 10.05.2022 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2022 um 17:51 Uhr
Mathias Germann

Es ist ein Tag, den Claudio Imhof nie vergessen wird. Anfang März stürzt er beim Aerodynamik-Training auf der Bahn in Grenchen schwer, bleibt regungslos liegen. «Ich war fünf Stunden komplett weg», erzählt er. Der Thurgauer erleidet tiefe Schnittwunden im Gesicht, bricht sich die Nase und zieht sich ein Schädel-Hirntrauma zu. Und heute? Da ist er wieder voll im Training – ein kleines Wunder. «Ich bin tatsächlich gottfroh, dass ich noch da bin. Es hätte viel schlimmer ausgehen können.»

So wie zum Beispiel der Sturz von Kristina Vogel im Juni 2018. Damals zog sich die elffache Bahn-Weltmeisterin aus Deutschland schwerwiegende Verletzungen zu – seither sitzt sie im Rollstuhl. Vogel ist wie Imhof 31 Jahre alt. «Ich habe tatsächlich mehrmals an ihren Unfall gedacht», gibt Imhof zu.

Angst habe er zwar nicht, die Rückkehr aufs Velo sei aber ein langer Prozess gewesen. «Ich hatte Schwindel, Kopfweh und mir war übel. Zu Beginn waren einfache Übungen bereits zu schwer – auf einem Bein stehen, etwas lesen. Ich fing ganz unten an.»

Bahn-Spezialist Claudio Imhof geht es nach seinem Sturz schon viel besser. Aber zunächst sah es nicht gut aus.
Foto: freshfocus
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«Wäre zu verhindern gewesen»

Imhofs nächste Ziele sind die Tour de Suisse (12.-19. Juni) und die EM in München (11.-21. August). «Der Weg stimmt, die Form wird besser», sagt er.

Aber was ist eigentlich an jenem schicksalhaften Tag genau passiert? Es war ein Auffahrunfall, Imhof war unschuldig. «Mit der angemessenen Sorgfaltspflicht wäre alles zu verhindern gewesen», sagt er. Ausführlicher will sich Imhof nicht äussern. Zwar gibt es eine Videoaufnahme der Überwachungskamera des Velodroms, veröffentlicht werden die Bilder aber nicht.

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