Reusser führt Teamkollegin zum Sieg und denkt an Gino Mäder
«Ein Zeichen, dass wir das Leben geniessen sollten»

Marlen Reusser (31) will in diesem Jahr die Tour de Suisse gewinnen. Die erste Etappe verläuft nach ihrem Gusto, auch wenn sie nicht gewinnt.
Publiziert: 17.06.2023 um 22:41 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Während die Tour de Suisse der Männer bald zu Ende geht, starten die Frauen auf einem 56 Kilometer langen Rundkurs in Weinfelden TG zu ihrer Rundfahrt. Vorher ist das Thema aber – wie könnte es anders sein – der Tod Gino Mäders.

Marlen Reusser (31) meint: «Vor nicht langer Zeit dachte ich, ich müsse mal wieder mit Gino reden, mehr von ihm hören. Weil er so spannende Ansichten, auch sehr kritische, hatte. Es ist verrückt, dass er nicht mehr da ist.»

Reusser mochte Mäder sehr gut – so, wie viele andere. Sie freue sich auf die Tour, betont sie, aber es seien gemischte Gefühle da. «Ginos Tod sollte ein Zeichen für uns sein: Geniessen wir doch das Leben. Schöpfen wir viel daraus. Haben wir uns gegenseitig gerne und machen wir etwas Cooles. Das versuchen wir jetzt.»

Marlen Reusser (rechts) fährt oft und lange an der Spitze. Nach einem Höhentrainingslager ist sie für die Tour parat.
Foto: Getty Images
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Chabbey-Flucht bleibt unbelohnt

Reussers Team, die holländische Equipe SD Worx, dominiert die erste Tour-Etappe. Zwar greift die Genferin Elise Chabbey (30) früh an, sie hat aber keine Fluchtgefährtinnen und versauert an der Spitze.

Wenige Kilometer vor dem Ziel wird Chabbey eingeholt. Reusser lanciert 200 Meter vor dem Ziel ihre Teamkollegin Blanka Vas. Die 21-jährige Ungarin vollendet das Werk, holt ihren sechsten Profi-Sieg und das Leadertrikot.

Bleibt die Frage: Kann Reusser die Tour de Suisse gewinnen? Schon am Sonntag folgt ihre Spezialdisziplin, das Zeitfahren. «Es ist möglich, ja. Ob es gelingt, werden wir sehen», so Reusser.

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