Rad-Diamant will Etappensiege
So stark war Hirschi vor der Tour de Suisse noch nie

Marc Hirschi (23) und die Tour de Suisse – das ist noch keine Liebesbeziehung. Es spricht aber einiges dafür, dass sich dies ändert. Vielleicht schon am Sonntag.
Publiziert: 10.06.2022 um 13:29 Uhr
Mathias Germann

Sind aller guten Dinge drei? Marc Hirschi (23) hofft es. Zweimal startete er bereits zur Tour de Suisse, 2019 und 2021 – 2020 fiel die Rundfahrt wegen Corona ins Wasser. Einen Sieg sprang bei den 17 Etappen, die er bislang fuhr, nie heraus. «Bei meiner ersten Tour ging es darum, zu lernen. Ich war erst 20 Jahre alt und hatte nicht das Level, um vorne mitzumischen», sagt er. Und im letzten Jahr? «Da war ich leider nicht in Topform», so Hirschi.

Tatsächlich musste sich Hirschi 2021 nach dem überraschenden Wechsel vom Team DSM zu UAE Emirates erst an die neue Umgebung gewöhnen. Weil alle Parteien über die Gründe des Transfers schwiegen, wurde Kritik laut. «Das kostete Energie», so Hirschi.

Was dazukam: Er hatte Probleme mit den Weisheitszähnen, dem Material und dem Becken. Nach einer verkorksten Tour de France inklusive Horror-Sturz und ausgerenkter Schulter liess er sich das Rad-Talent aus Ittigen BE letzten Dezember an der Hüfte operieren. «Das war wie eine Befreiung», sagt er.

Marc Hirschi will an der Tour de Suisse endlich einen Etappensieg feiern.
Foto: keystone-sda.ch
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Sieg beim Comeback-Rennen

Und heute? Da fühlt sich Hirschi wieder wohl auf seinem Rad. Er hat seine Position leicht verändert – das brauchte Eingewöhnungszeit. Der Sieg beim Rennen «Per Sempre Alfredo» gleich bei seinem ersten Comback-Rennen Ende März gab ihm die Zuversicht, dass alles wieder gut kommt. «Wenn ich meine Form des letzten Jahres mit der diesjährigen zum gleichen Zeitpunkt vergleiche, dann bin ich jetzt besser drauf», sagt er. Heisst: So stark war Hirschi vor der Tour de Suisse noch nie.

Tatsächlich gibt es gleich mehrere Etappen, die Hirschi liegen könnten. Schon die Erste rund um Küsnacht ZH ist mit zwei knackigen Anstiegen (Pfannenstiel und Forch) ganz nach seinem Gusto. «Es ist ein Hügel-Ankunft. Und sie ist Hirschi wie auf den Leib geschneidert», weiss Mathias Frank (35). Der Ex-Profi ist Assisten von David Loosli, dem sportlichen Direktor der Tour de Suisse und hat die Strecke ganz genau inspiziert.

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Hirschi gibt sich zwar noch bedeckt. Er sagt aber klipp und klar: «Ein Etappensieg an der Tour de Suisse wäre für mich schon sehr wichtig.» Vielleicht schlägt er ja beim 18. Versuch am Sonntag bereits zu.

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