Vorteil im Zeitfahren
Küng profitiert von neuem Reglement

Stefan Küng (29) kann seinen Kopf besser hinter seinen Händen verstecken. Ein neues UCI-Reglement machts möglich. Vor dem Giro-Zeitfahren ist er gut drauf.
Publiziert: 14.05.2023 um 09:54 Uhr
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Mathias GermannReporter Sport

Stefan Küng (29) versteckt sich so gut wie noch nie. Seit einer Regel-Anpassung der UCI im Winter kann der Thurgauer seinen Kopf im Zeitfahren deutlich besser hinter seinen Händen verbergen. Das bringt aerodynamische Vorteile. «Stimmt, ich profitiere davon», sagt er. Konkret geht es um Folgendes: Nachdem sich der 1,93 m grosse Küng jahrelang tief bücken musste, um sich mit den Unterarmen auf seinem Zeitfahr-Lenkeraufsatz abzustützen, hat der Rad-Weltverband endlich Erbarmen mit ihm – und mit allen anderen Rad-Riesen.

Neu gibt es für die Zeitfahrmaschinen drei Kategorien: eine für Fahrer unter 1,80 m, eine für Athleten zwischen 1,80 m und 1,89 m und eine für welche über 1,90 m. «Der Winkel seiner Arme ist steiler als früher. Dadurch kann Stefan die Hände näher zum Kopf nehmen. Das ist aerodynamisch besser», erklärt Beat Müller, Head of Performance bei Swiss-Cycling. Küngs Fazit: «Jetzt ist alles fairer.»

Küng bleibt optimistisch

Ob er deswegen am Sonntag gewinnen wird? «Ich bin physisch extrem gut drauf», sagt er. Favorit auf den Sieg bleibt Remco Evenepoel (23, Be). Der 1,71 m grosse Belgier war beim Auftaktzeitfahren klar der Beste – damals wurde Küng Fünfter. Immerhin: Beim Solo-Sieg von Ben Healy (22, Irl) am Samstag zeigt Evenepoel erstmals Schwächen.

Guten Mutes: Stefan Küng ist bereit für das zweite Giro-Zeitfahren. «Ich bin physisch extrem gut drauf», sagt er.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Dazu musste er zweimal in der ersten Woche zu Boden. «Und falls es regnen sollte, werden die Favoriten auf den Gesamtsieg wohl weniger Risiko nehmen», hofft Küng. Einer seiner grossen Konkurrenten ist gar nicht mehr da: Filippo Ganna (26, It) gab den Giro krank auf.

Voisard gewinnt – Hirschi stark

So der so: Mindestens ein Radgenosse dürfte am Sonntag jubeln: Marc Hirschi (24). Der Berner steht vor dem Gesamtsieg bei der Ungarn-Rundfahrt. Am Samstag verteidigte Hirschi beim Tagessieg seines Landsmanns Yannis Voisard (24) vom Schweizer Team Tudor ohne Probleme.

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