Der Sommer lässt in der Schweiz auf sich warten. Und das ist ein Riesenproblem für die Organisatoren der Tour de Suisse! Zehn Tage vor Beginn der Rundfahrt türmt sich der Schnee auf den Pässen noch meterhoch. Vor allem die Etappe am 11. Juni von Fiesch VS nach Disentis Sedrun GR bereitet Kopfzerbrechen.
«Im Normalfall planen wir, den Nufenenpass an Pfingsten für den Verkehr freizugeben. Das war diesmal wegen des kalten Wetters unmöglich. Die Schneeschmelze lässt auf sich warten», erklärt Urs Wyer, Strassenmeister des Bezirks Goms.
«50:50-Chance»
Wyer rechnet nicht mit einer baldigen Öffnung der zweithöchsten Schweizer Passstrasse (2478 Meter). «Den Furka und Grimsel schaffen wir häufig früher. Aber der Nufenen ist komplizierter. Aktuell liegen auf gewissen Strassenabschnitten noch immer zwei Meter Schnee.»
Was das für die Tour de Suisse heisst? Wyer will nicht schwarzmalen. «Ich denke es gibt eine 50:50-Chance, dass es klappt – oder eben nicht.» Man müsse bedenken, dass neben der Sicherheit für seine Arbeiter nach der Schneeräumung auch noch die Felsräumung anstehen würde. «Auch das braucht Zeit», so Wyer.
Alternativen werden geprüft
Die Tour-Organisation plant wegen der Unsicherheit bereits zweigleisig. Direktor Olivier Senn: «Wir sind im Austausch mit den Kantonen und haben Alternativrouten im Kopf. Fest steht, dass die Start- und Etappenorte gleich bleiben.»
Was bleibt? Die Hoffnung auf wärmeres, stabiles Wetter. Wyer: «Bis Ende Monat sieht es nicht so gut aus, danach womöglich schon. Für die Tour de Suisse wird es aber sicher knapp.»